: Beirat empfiehlt Lohnsenkung
Berlin (taz) - Bangemanns Männer machen bange. Der wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit hat jetzt eine Studie für eine Strategie gegen die Arbeitslosigkeit vorgelegt. Der Beirat stellt darin fest: Trotz mehrjähriger Lohnzurückhaltung der Gewerkschaften und kräftig gestiegener Gewinne sei die Investitionsneigung im Inland nicht so gestärkt worden, daß neue Arbeitsplätze im wesentlichen Umfang geschaffen wurden. Die Lohnzurückhaltung war nach Ansicht des Beirates offenbar nicht ausreichend genug, bzw. ist den regional unterschiedlichen Bedingungen nicht gerecht geworden. Deshalb müßten am Arbeitsmarkt flexiblere Verhältnisse geschaffen werden, damit die realen Lohnsätze, bei stärkerer Differenzierung nach Branchen, Regionen und Qualifizierung der Beschäftigten, unter Umständen auch sinken könnten. Bei jeder Konstellation von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt gebe es ein Reallohnniveau, bei dem Vollbeschäftigung herrsche und dem lediglich Rigiditäten wie die tarifliche Festlegung zu hoher Löhne entgegenstünden - plauderten die Professoren des Beirates aus den Schulbüchern.
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