: Bein- und kopflos
Berlin (taz) — Die Grippe hatte Uwe Bein darniedergeworfen, und sogleich fehlte dem Tabellenführer aus Frankfurt der Kopf: Ohne den Mittelfeldregisseur sah sich Andreas Möller plötzlich recht eingezwängt. Sein Düsseldorfer Gegenspieler Schreiers nahm konsequente Manndeckung derart ernst, daß der Nationalspieler nicht wie gewohnt divengleich zur Geltung kam. So mußte er sich mit einem Freistoß begnügen, der zum 1:1-Ausgleichstor durch Weber (82.) führte. Zuvor jedoch hatte der Fortune Sven Demandt (73.) sein sechstes Saisontor in Frankfurts Maschen gelegt. Und schon schimpfte Frankfurts Trainer Dragoslav Stepanovic: Mein Team hat zu lange gebraucht, um festzustellen, daß Bein nicht mitspielt.“ So wird er in Zukunft mehr Gewicht auf intensives Augentraining seiner blinden Profis legen. Das bescheidene 1:1 gegen den Abstiegskandidaten reichte seinen Mannen zum Verbleib an der Tabellenspitze — ihre Fans reichte es allerding auch: 17.000 pfiffen beleidigt.
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