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Behörde ausgetrickst

St. Petersburg (epd) – Mit einem Überrumpelungsmanöver haben St. Petersburger Soldatenmütter neun Männer vor dem Militärdienst bewahrt. Wie die St. Petersburger Times berichtete, verschafften sich drei Vertreterinnen der Bürgerrechtsorganisation Zugang zur Einberufungsbehörde. Dort sollten gerade hundert Wehrpflichtige an ihre Standorte geschickt werden. Nach Angaben der Vorsitzenden der Soldatenmütter, Ella Poljakowa, erklärte die Delegation die Einberufung für rechtswidrig, da die Frist am 30. Juni abgelaufen sei. Neun der Rekruten legten daraufhin schriftlich Widerspruch gegen die verspätete Einberufung ein. Nach einem Streit mit einigen Offizieren, von denen einer versuchte, den Ausgang zu blockieren, eskortierten die Soldatenmütter die Verweigerer aus der Behörde. Das Verteidigungsministerium bezeichnete die Aktion der Mütter als „böse Sache“.

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