■ Behäbigem Österreich glückt Remis: Die taz-Analyse: Was sagt uns dieses Spiel?
Kamerun – Österreich 1:1
Tore: 1:0 Njanka (77.), 1:1 Polster (90.)
Analyse: Die Österreicher bemühten sich erfolgreich um eine mannschaftlich geschlossene Reinkarnation des Stils ihres Trainers Herbert Prohaska, der nicht allein wegen seiner Locken „Schneckerl“ gerufen wurde. Nur Arnold Wetl beackerte hyperaktiv die linke Seitenlinie, während der hurtige Harald Czerny zwar viel rannte, aber selten in die sinnvollen Räume. Kamerun war schnell, athletisch, technisch versiert und verzettelte sich in Einzelaktionen, von denen folglich eine zum 1:0 führte.
Matchloser: Kameruns Abwehr, die in der 94. Minute zwei Österreicher im Fünfmeterraum frei stellte – bei einer Standardsituation.
Was aus dem Spiel folgt: Toni Polster wird sich den Nackenspoiler endgültig abschneiden müssen, um windschnittiger zu werden, denn Österreich fehlt es vor allem an Schnelligkeit. Bei den Kamerunern würden die Achtelfinalchancen immens steigen, wenn Ihnen jemand mitteilen würde, daß Fußball ein Mannschaftssport ist.
Stimmen: „Unsere Naivität ist uns teuer zu stehen gekommen. Wir hatten den Sieg in der Hand, aber ihn nicht über die Zeit gebracht.“ (Rigobert Song, Kamerun)
„Wir haben gut gespielt.“ (Toni Polster, verwirrter Österreicher)
„Es war wichtig für uns, daß wir nicht verloren haben. Sonst hätten wir gleich unsere Koffer packen können.“ (Heimo Pfeifenberger, schon realistischerer Österreicher)
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