Begrüßonkelung an der Autobahn: Die CDU hakt nach
Mehr Schilder nach Schilda
Hatte Schilda eigentlich Schilder? Niemand kann das heute noch wirklich beantworten. Aber eins wissen wir seit gestern ganz sicher: Die Schilda-Stadt Bremen hat bald noch mehr Schilder. Schöne größe mit Stadtmusikanten, Schlüsseln oder Scherfschen Konterfeis drauf könnten es wohl werden. Drauf stünde: hallo in Bremen, auf Wiedersehen in Bremen. Ist nicht nur höflich, sondern auch Stadtmarketing. Haben die anderen Bundesländer längst. Und: Damit jeder Bescheid weiß und sich keiner verfährt. Steht ja sonst nirgends auf der Autobahn.
Auf jeden Fall sollte jeder Bescheid wissen, dass sich mit derartigen Themen hierzulande echte Senatoren und die Bürgerschaft beschäftigen. Ja, sagte Senatorin Christine Wischer (SPD) gestern in der Bürgerschaft auf Anfrage der CDU, ja zu den Schildern: „Bei Besuchern soll der Eindruck entstehen, dass sie sich einer norddeutschen Metropole nähern.“ Ja zur Beschilda-ung Bremens. Aber: Eine direkte Aufstellung genau an der Landesgrenze sei nicht zu empfehlen. Wischer: „Dies hätte zur Folge, dass wegen des Grenzverlaufs sowohl auf der A 27 als auch auf der A 1 jeweils vier Schilder innerhalb relativ kurzer Streckenabschnitte aufgestellt werden müssen.“ Also: ohne Unterlass „hallo“, „tschüssing“, „buon giorno“, „hau endlich ab“ und so weiter.
Damit es nicht so weit kommt, gibt es jetzt eine salomonisch-bremische Lösung: Die Grüßonkel-Schilder kommen nämlich alle nach Niedersachsen: vor das Bremer Kreuz, auf der A 1 vor die Anschlussstelle Brinkum und auf der A 27 nördlich der Anschlussstelle Ihlpohl. Nachgefragt worden ist in Umzu natürlich noch nicht. Also dürfte sich die Bürgerschaft demnächst mit den Mietkosten für einen Schilda-Stellplatz rumschlagen. ksc
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