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Beamter bestechlich?

■ Senatsmitarbeiter räumt Fehler ein

Ein früherer Mitarbeiter der Senats-Bauverwaltung hat gestern die Bezahlung seiner Autoreparaturen durch eine Zehlendorfer Baufirma vor dem Berliner Landgericht zugegeben. Der 61jährige Hauptsachbearbeiter ist wegen Bestechlichkeit angeklagt. Er habe einen Fehler gemacht, räumte der Mann ein. Die Baufirma habe durch diese Zuwendungen aber keinerlei Vorteile gehabt. Es sei auch kein wirtschaftlicher Schaden entstanden.

Die Anklage wirft dem Rentner vor, zwischen 1984 und 1988 Informationen über Ausschreibungen für Baumaßnahmen im Bereich der S-Bahn an den Prokuristen einer Bahnbaufirma gegeben zu haben. Aufgrund von Absprachen innerhalb der Branche solle es überhöhte Preise gegeben haben. Für die Tips soll der Angeklagte von dem ebenfalls vor Gericht stehenden Ex-Prokuristen Geschenke erhalten haben. Nach Angaben der Anklage Geldzuwendungen, eine Gartenlaube und Reisen. Der Senatsmitarbeiter sagte, er war weder für die Auftragsvergabe noch für die Überprüfung von Rechnungen zuständig. Die Preise seien von Vorgesetzten bis hin zum Rechnungshof geprüft worden. Die im Vergleich zum Bundesgebiet höheren Kosten begründete er mit der Insellage Berlins. dpa

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