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■ Beamte kamen nicht zum EinsatzHund beißt Polizeiauto

Weingarten (taz) – Wie wichtig Sicherheitszellen in Polizeifahrzeugen sind, erfuhren zwei Beamte des Polizeireviers Weingarten im württembergischen Landkreis Ravensburg. Sie sollten einen ausgebüxten Kampfhund wieder einfangen, scheiterten jedoch an dessen Kampfeslust.

Noch ehe die Polizisten ausgestiegen waren, fiel der Hund über das Streifenfahrzeug her und zerbiß nacheinander alle vier Reifen. Derart tiefergelegt, blieben die Streifenpolizisten sicherheitshalber weiter im Auto sitzen und beobachteten, wie sich der Hund nun daran machte, die Karosserie zu bearbeiten. Ins Rutschen kamen die Fahrzeuginsassen dann, als der Hund begann, gegen das Polizeiauto zu springen. Zur Erleichterung der Gesetzeshüter kam ein anderer Hundebesitzer mit seinem Berner-Senn-Hund des Weges, der den wilden Artgenossen wohl derart reizte, daß er vom Polizeiauto abließ und sich einen rund zehnminütigen Kampf mit dem anderen Hund lieferte. Die Hunde konnten erst getrennt werden, als sie Ermüdungserscheinungen zeigten.

Beide Hunde wurden bei dem Kampf nur leicht verletzt. Dem Besitzer des Kampfhundes wird freilich demnächst eine saftige Rechnung von mindestens 4.000 Mark ins Haus flattern. Soviel wird nämlich die Reparatur des Polizei- busses kosten. „Die Kollegen haben aus Sicherheitsgründen nicht geschossen. Das alles geschah in einem Wohngebiet, und die Gefahr eines Querschlägers wäre einfach zu groß gewesen“, erklärte ein Polizeisprecher auf die Frage hin, warum denn die beiden Beamten nicht mit einem gezielten Schuß dem Spuk ein Ende bereitet hätten. Die Stadtverwaltung wird nun zu prüfen haben, ob dem Hundehalter der Hund entzogen wird. Klaus Wittmann

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