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Bayern München wird Meister – nächstes Jahr

Wenn dieses Jahr den Bayern nur die hübschesten Medienkapriolen und durchdringendsten Fußtritte gelingen, aber es wieder mal nichts wird mit der Meisterschaft, sollten sie sich nicht grämen. Denn nächstes Jahr kann nichts schiefgehen, weil sie nicht mehr gegen Freiburg spielen müssen. Gegen keinen anderen Bundesligaklub haben die Münchner eine so schlechte Bilanz: Drei Niederlagen, drei Unentschieden und nur zwei Siege gab es, bei 10:14 Toren.

Damit sich die Freiburger da unten nicht so einsam fühlen, hat sich netterweise der FC St. Pauli zu ihnen gesellt, der bei nun neun Punkten Abstand auf Duisburg und einem wesentlich schlechteren Torverhältnis nur noch überaus rechnerische Chancen für den Klassenerhalt besitzt. Am Millerntor nahm man es überaus gefaßt zur Kenntnis: Keine Tränen auf den Rängen, weil man wohl lieber unten weiter den Geruch von Finkes Selbstgedrehten genießt, als oben ganz allein unter Kapitalisten zu sein. Reicht ja schon, daß der eigene Präsident einen als „Potential“ bezeichnet und verkündet, man sei zwar abgestiegen, aber dafür „stabil und schuldenfrei“. Für die 2. Liga wird nun ein Trainer gesucht, nachdem es Klaus-Peter Nemet in nur drei Wochen geschafft hat, als vorwitziges Großmaul abgestempelt zu werden. „Wir suchen einen Übermenschen“, meint Weisener, „aber der steht nicht zur Verfügung.“ Sagt da Giovanni Trapattoni: „Ich bin nicht Gott.“ Aber auch: „Ich habe 20 Jahre Erfahrung.“ Allerdings nicht im Übermenschlichen, sondern: „Auf der Bank.“ Wird ja auch nicht Meister.

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