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Baustopp auf Friedhof

■ Gericht erkennt Einwände von jüdischer Seite an

Hamburg (dpa) — Die Bauarbeiten für ein Einkaufszentrum auf einem früheren jüdischen Friedhof in Hamburg sind am Montag vorläufig eingestellt worden. Das Hamburger Verwaltungsgericht entschied, Widersprüche gegen das Bauvorhaben im Namen von Anwohnern und eines in England lebenden Rabbiners hätten aufschiebende Wirkung. Zuvor hatte die Grundstückseigentümerin „Verständigungsbereitschaft“ signalisiert und damit auf einen Appell des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, vom Wochenende reagiert. „Jetzt ist eine Gedankenpause nötig“, sagte Galinski. Es müßten unbedingt Wege gefunden werden, wie der Bau fortgesetzt werden könne, ohne gegen die strengen jüdischen Vorschriften zu verstoßen. 1950 war das Gelände mit Zustimmung der Jüdischen Gemeinde verkauft worden. Der Verkauf war nach Ansicht Galinskis juristisch einwandfrei, hätte aber nach jüdisch-religiösen Vorschriften verhindert werden müssen. Seit einer Woche protestieren orthodoxe Juden auf der Baustelle.

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