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Bauern fordern Hilfe von der Regierung

Hamburg (dpa) - Die Landwirtschaftsverbände in beiden Teilen Deutschlands haben am Sonntag auf Burg Warberg im Kreis Helmstedt von den Regierungen in Bonn und Berlin für die DDR ein wirksames Notstandsprogramm zur sofortigen Verbesserung der Absatzsituation gefordert.

Die Vorstände des Deutschen Bauernverbandes sowie des Bauernverbandes der DDR und anderer DDR -Landwirtschaftsorganisationen appellierten an die Regierungen, die Menschen in den Dörfern nicht im Stich zu lassen. Die aus der desolaten Situation in der Verarbeitung und im Handel der DDR herrührende Absatzkrise werde, wie es hieß, zur Zeit allein auf die in der Landwirtschaft tätigen Menschen abgewälzt.

Die Verbände forderten einen umgehenden Export der nicht absetzbaren Mengen besonders an Rind- und Schweinefleisch, Getreide, Milch- und Zuchtvieh. Zur Realisierung solcher Marktordnungsmaßnahmen müßten unverzüglich funktionsfähige Verwaltungseinrichtungen geschaffen werden. Verwaltungsbeamte aus der Bundesrepublik müßten in der DDR gewährleisten, daß die dort äußerst mangelhafte Administration die schnelle und wirksame Entlastung der Märkte nicht länger verzögert.

Verlangt wird darüber hinaus die sofortige Freigabe der im Bundeshaushalt vorgesehen Finanzmittel für Anpassungs- und Überbrückungshilfen. Eine Zwischenfinanzierung über Bankkredite dürfe nicht zu Lasten der Betroffenen geschehen. Notwendig sei, daß die teilweise erheblichen Liquiditätsschwierigkeiten in der Landwirtschaft schleunigst behoben werden.

Für die Menschen in zahlungsunfähigen landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften verlangten die Verbände vertretbare soziale Hilfen.

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