: Basis drückt ohne Wirkung
Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Konrad Raiser, hat „wachsende konservative und fundamentalistische Tendenzen“ bei Katholiken und Protestanten beklagt. „Inzwischen scheint der Geist ökumenischer Erneuerung in den Kirchen zu erlahmen“, sagte Raiser gestern beim Kirchentag in Berlin. Dagegen helfe auch kein „Druck von der Basis“: Gemeinsame Abendmahlsgottesdienste gegen den Willen der Kirchenleitung bewirkten eher das Gegenteil. Zunehmend wachse in den Kirchen die Sorge um das unverwechselbar Eigene, sagte Raiser. „Es gibt inzwischen eine eigene ökumenische Tradition, aber sie ist immer weniger zu vermitteln.“ Als Ausweg schlug er eine stärkere Besinnung auf die Taufe als gemeinsame Grundlage aller Christen vor. Im Genfer Ökumenischen Rat der Kirchen sind 330 Glaubensgemeinschaften aus 120 Ländern zusammengeschlossen. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet aber in einigen Gremien mit. DPA