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Banken zeichnen Gespräche auf

KÖLN dpa ■ Ohne Wissen der Kunden zeichnen viele Banken beim so genannten Telefonbanking nach Informationen der TV-Sendung „ARD- Ratgeber Recht“ Telefongespräche auf. Wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) gestern mitteilte, schneiden die Kreditinstitute Kundengespräche mit, um die Geschäftsvorgänge später noch nachvollziehen zu können. Als durchgängige Praxis habe dies der Zentrale Kreditausschuss der deutschen Kreditwirtschaft bezeichnet. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Joachim Jacob, kritisierte Aufzeichnungen ohne Zustimmung der Kunden: „Wenn hinter dem Rücken des Betroffenen Gespräche aufgezeichnet werden, dann ist das strafbar.“

Ein Sprecher der Commerzbank bestätigte gestern die Praxis der Gesprächsaufzeichnung. Zuvor würden allerdings alle Kunden, die am Telefonbanking teilnähmen, per Vertrag ausdrücklich über die Aufzeichnungen informiert. Vor jedem einzelnen Gespräch werde dies daher nicht mehr wiederholt. Meistens gehe es in den Gesprächen um Wertpapiergeschäfte. Die Aufzeichnung diene dazu, Kauf- oder Verkaufsaufträge beweisen zu können.

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