ABT. BRÖSELNDE IMPERIEN: Banken wollen Sicherheit
■ Maxwell-Erben beraten Stillhalteabkommen
London (dpa/vwd) — Die Erben des britischen Großverlegers Robert Maxwell haben am Montag in London Verhandlungen mit den Vertretern von 30 Gläubigerbanken über ein Stillhalteabkommen begonnen. Die Privatfirmen der Maxwell-Familie stehen bei den Banken mit Schulden in Höhe von rund 800 Millionen Pfund (rund 2,3 Milliarden Mark) in der Kreide. Die Banken verlangen neue Sicherheiten für die Kredite, die vor allem durch die stark gefallenen Aktien der Maxwell Communication Corporation (MCC) abgesichert sind. Der Wert der MCC-Aktien ist seit dem Tod von Robert Maxwell am 5.November von 121 Pence auf 38 Pence abgesunken.
Eine der Gläubigerbanken, der Schweizerische Bankverein, hat zudem ein Betrugsverfahren gegen die Maxwell-Familie angestrengt. Sie hatte Maxwell 55 Millionen Pfund geliehen, um einen japanischen Investmentfonds zu kaufen. Als Sicherheit waren dafür Aktien des Fonds versprochen worden. Die Bank hat die Aktien jedoch nie erhalten. Sie waren angeblich vorher verkauft worden.
Die Verhandlungen mit den Banken führt Kevin Maxwell, der neue Chef von MCC. Wie es heißt, will er vor allem die profitable Mirror-Gruppe retten, an der die Familie mit 51 Prozent beteiligt ist. City- Experten erwarteten, daß die Maxwell-Familie den 30 Banken mindestens 150 Millionen Pfund an nicht verpfändeten Werten vorweisen müsse. Nach Angaben der 'Financial Times‘ vom Montag deckt der Wert des Maxwell-Familienbesitzes die Schulden ab.
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