: Band-Aufnahmen als Beweismittel?
Ein heimlich aufgezeichnetes Tonband stand gestern im Mittelpunkt des Prozesses gegen die frühere AL-Politikerin Ilona Hepp, die laut Anklage ihren Bruder Nicolas durch einen Killer töten lassen wollte. Für einen Kriminalbeamten aus Herten geht seiner Aussage vor dem Landgericht zufolge der Mordplan aus dem Band „eindeutig“ hervor. Der Essener Kunsthistoriker Nicolas Hepp hatte heimlich aufgezeichnete Telefonate zwischen Ilona und seiner damaligen Freundin, der Ex-Prostituierten Marita L., bei der Hertener Polizei vorgelegt, um Anzeige zu erstatten. Ilona Hepp bestreitet Tötungsabsichten. Das umstrittene Tonband soll zwar abgehört werden, ob es aber auch als Beweismittel im Prozeß benutzt werden darf, ist noch offen. Nach Überzeugung der Verteidigung verbietet sich die Verwertung, weil es heimlich aufgenommen und möglicherweise manipuliert sei. Ein abschließendes Gutachten dazu wurde vom Bundeskriminalamt noch nicht vorgelegt.
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