piwik no script img

Bahntest 2009Lieber pünktlich als billig

Jeder zweite Deutsche würde mehr Zug fahren - wenn das Angebot besser wird. Das zeigt eine Umfrage des Verkehrsclubs Deutschland. Sein Vorschlag: Vertaktung ändern.

Flexibilität, Zeitgewinn und Pünktlichkeit sind die wichtigsten Kriterien für Bahnkunden. Bild: ap

Pünktlich und flexibel - das sollte die Bahn aus Sicht der Verbraucher vor allem sein. Der Preis ist weniger wichtig. Zu diesem Ergebnis kommt der Bahntest 2009 des alternativen Verkehrsclubs Deutschland (VCD), der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.

Die Untersuchung wird seit 2001 vom Verkehrsclub Deutschland fast jedes Jahr in Auftrag gegeben. Mit ihr soll herausgefunden werden, wie die Bahn attraktiver werden kann. 2.600 Leute wurden dafür befragt - dazu gehörten Bahnfahrer, aber auch Personen, die nicht in den Zug steigen.

Die Hälfte von ihnen erklärte sich bereit, die Bahn häufiger zu nutzen - wenn sie ihre Ansprüche besser erfüllt. 75 Prozent der Befragten sehen "Flexibilität" als Kriterium für die Wahl des Verkehrsmittels. Es folgten "Zeitgewinn" (52 Prozent) und "Pünktlichkeit" (51 Prozent). "Geringe Kosten" nannten lediglich 43 Prozent von allen und sogar nur 32 Prozent der Autofahrer als Voraussetzung für den Umstieg auf die Bahn. Nur jeder Fünfte fand den Klimaschutz wichtig.

Zwar wird seit der Bahnreform 1994 mehr Bahn gefahren als zuvor: Mit 2,3 Milliarden Fahrten im Jahr 20008 waren es - laut dem Verkehrsclub - gut 55 Prozent mehr als 1994. Dennoch sind die Regionalzüge und S-Bahnen allenfalls zu 30 Prozent ausgelastet. Der Fernverkehr kommt auch nur auf knapp 45 Prozent.

Dabei sei, sagte der VCD-Vorsitzende Michael Gehrmann, "die Bahn deutlich besser als ihr Ruf" - und günstig. Berücksichtige man nicht nur die Treibstoffkosten, sondern auch Steuern, Versicherungen und den Wertverlust des Autos, sei die Bahn viel billiger. So koste etwa eine Fahrt mit dem Auto von Berlin nach München 328 Euro, mit der Bahn aber nur 127 Euro. In Städten kämen oft hohe Parkplatzgebühren dazu. Auch sei das Auto nach gängigen Routenplanern von Tür zu Tür kaum schneller. Bahnmuffel hätten Vorurteile. Wer lieber ins Auto steigt, schätzte in der Studie die Bahn durchweg schlechter ein als derjenige, der den Zug nimmt. Viele gaben an, vor allem mit dem Auto zu fahren, weil sie sich damit flexibler, aber auch schneller fühlen.

Der VCD forderte die Bahn und die Politiker auf, mit den "Mythen der Nichtfahrenden" aufzuräumen.

Sein erster Vorschlag dazu: Die Bahn solle nach Schweizer Vorbild einen Deutschlandtakt einführen. Bei diesem Modell fahren Züge in jeder Stadt zur gleichen Minute ab, was das Planen von Bahnreisen viel einfacher machen würde. Dabei würden nicht einzelne Strecken auf maximale Geschwindigkeit ausgebaut, sondern die Züge mit Blick auf die zentralen Umsteigepunkte angepasst, erklärte VCD-Experte Gehrmann. Der zweite Vorschlag: Die Bahn bekommt ein einfacheres Preissystem. "Die Tickets müssen insgesamt günstiger werden, statt verbilligte Tickets mit Zugbindung anzubieten", meinte Gehrmann. Neue Bahnreisende würden dadurch abgeschreckt, dass gerade die günstigen Fahrkarten keinerlei Flexibilität böten. Zudem forderte er einheitliche Tarife für den Nah- und Fernverkehr. Nach dem Vorbild Schweiz sollten alle Züge auf einer Strecke - egal ob Bummelzug oder ICE - zum gleichen Preis zu nutzen sein.

Bei der Deutschen Bahn kamen die Vorschläge allerdings nicht gut an. Das Schweizer Taktsystem sei nicht auf Deutschland übertragbar, so ein Sprecher zur taz - "hier fahren viel mehr Züge". Und das deutsche Preissystem sei schon gut, "es bietet für jeden etwas."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

28 Kommentare

 / 
  • V
    vic

    Personen-Nahverkehr sollte schon auch erschwinglich sein. Wenn ich mit der S-Bahn vom Vorort in die Hauptstadt fahre, bezahle ich z.B. für den Kinobesuch insgesamt mehr Fahrgeld als Eintritt. Für ca. 30 Km hin und zurück.

    Doch, wir haben auch hier Kinos. Aber leider zeigen die nur quotenstarkes Zeug.

    Wie auch immer, die Fahrpreise für Kurzstrecken sind zu hoch.

  • LH
    Leon Hartner

    "So koste etwa eine Fahrt mit dem Auto von Berlin nach München 328 Euro, mit der Bahn aber nur 127 Euro."

    Mietwagen in Berlin mieten (Peugeot 308), nach München fahren, Mietwagen da abgeben: 105 € (wenn 7 Tage im voraus bei der Autovermietung meines Vertrauens gebucht)

    Berlin -> München = 620km

    6,2*7*1,25 = 54,25 € 105+55=160€uro...

    (Strecke*geschätzter_Verbrauch*Preis/Liter_Diesel)

    Wenn man in der Zeit noch wieder zurückfährt oder zu mehreren reist, hat sich das Auto schon heftig gelohnt. Dann noch die Vorteile Kofferraum, Fahplanunabhängigkeit & Mobilität am Ziel... Die Bahn muss ganz klar an ihren Preisen feilen.

     

    Liebe TAZ, seit ihr da etwa einer der "Umfragen" aufgesessen, die die Bahn gerade zugeben musste... von wegen Werbung unter anderem Namen??

  • U
    Ulrike

    Nun, egal ob Autofahren (selbst und alleine) teurer ist, und ob die Preise angemessen sind - leisten kann ich mir die Bahn trotzdem nicht. Bin aufgrund einer Fernbeziehung viel unterwegs, kann aber aus verschiedenen Gründen meist nicht lange vorausplanen wann. Zum Glück gibt es aus Mitfahrgelegenheiten, die kosten mich etwa ein Viertel dessen, was ich für die gleiche Strecke bei der Bahn zahlen würde (und immer noch nur die Hälfte des billigsten Tickets) - und die dabei genutzten Autos sind dann wenigstens auch meist voll besetzt...

  • F
    formerz

    Sehr geehrte Herren Seiffarth und Gehrmann,

     

    In was für einer Welt leben Sie nur,

    mit welchen Autos rechnen sie,

    was bringt sie dazu solch eine Überschrift zu wählen?

     

    Ist es Hohn,

    Entrückung?

  • K
    Katharina

    Dieser Artikel kommt wie gerufen. Ich habe mich mein ganzes Wochenende mit der Entscheidung herumgeplagt, ob ich im August zur Leichtathletik-WM nach Berlin von Passau aus fliegen oder mit der Bahn fahren soll. Das Problem ist: Bei der Bahn kalkuliere ich im Voraus schon eine Verspätung zur Ferienhochsaison und warmem Wetter ein, sodass ich die Verbindungen wählen muss, bei denen ich a) möglichst wenig Regionalzüge nutze und b) möglichst wenig umsteige. DAS allerdings sind die teuren Verbindungen. Wenn ich schon dazu genötigt bin, Verspätungen einzuplanen und deshalb die teureren Fahrkarten zu kaufen, dann läuft etwas gewaltig schief.

    Natürlich hätte ich auch das Ticket für 29 Euro buchen können. Aber ein von der Bahn bezahltes Hotelzimmer in Gera am Abend bringt mir nichts, wenn ich in der Nacht noch in Berlin sein muss...

  • A
    Anna

    Seit es Vergünstigungen nur mit Zugbindung gibt, fahre ich Bahn nur noch im Notfall und binde mich lieber an eine Mitfahrgelegenheit. Selbst mit Bahncard 25 zahl ich für die MFG nicht mal halb soviel wie für die Bahn...

     

    Was die Anzahl der Wagons angeht: der RE, der mich zur Uni bringt und zurück, hat mal einen, mal zwei. Vorzugsweise zwei Wagons, wenn die Strecke wenig ausgelastet ist, vorzugsweise einen Wagon, wenn um 16 Uhr alle Feierabend haben.

    Hallo Platzangst!

  • M
    Moritz

    Ich fahre gern Bahn, habe (und brauche!) kein Auto (hab noch nicht einmal eine Fahrerlaubnis) und konnte tatsächlich schon oft den hier in den Kommentaren vielgeschmähten "Sparpreis" ergattern. Übrigens gibt es das auch bei den Fliegern, @ Anne, da kriegen vielleicht 10 % den Supersonderpreis (wohlgemerkt OHNE Steuern + Gebühren - die kommen ja nochmals drauf), der Rest fliegt für teuer Geld.

    Was in einigen Kommentaren mal wieder vergessen wird (obwohl es in der Studie des VCD, die jedermann und jedefrau übrigens problemlos im Internet findet, eindeutig aufgedröselt ist): Beim Preisvergleich Auto - Bahn gilt nicht der reine Benzinpreis. Ein Auto kostet nämlich auch, wenn es nur rumsteht (Steuern, Versicherungen, Wertverlust - von den externen Kosten mal ganz zu schweigen).

    Klar, daß die Bahn in letzter Zeit (Privatisierung!) immer unpünktlicher wird, nervt extrem (S-Bahn wurde deswegen ja schon belangt), aber das heißt doch nicht, daß das System Bahn Mist ist, sondern nur (...), daß wir uns als Bürger endlich mal aufraffen und für UNSERE Bahn einsetzen sollten. Also weg mit dem Privatisierungsquatsch, her mit der Bürgerbahn. Und die kann dann - sicher ganz im Sinne des VCD - sicher, flexibel, pünktlich und preiswert gestaltet werden. Und endlich auch wieder in der Fläche ausgebaut werden (Bahnhofsöffnungen statt Bahnhofsschließungen).

     

    PS: @ Hanna: Welchen Verein meinst Du? (Ich muß da irgendwas verpasst haben...)

  • RK
    Rüdiger Kalupner

    Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass der Bahnvorstand - als Teil der deutschen Wachstumwzang-Regimes - nicht das Unternehmensziel verfolgen soll, den Profit und den Kundennutzen zu maximieren, sondern die Autokilometer-Konkurrenz zu minimieren, d.h. möglichst wenig vom Umsteigepotenzial Auto-in-Bahn zu realisieren. Denn Autokilometer tragen mehr zum Hightech-BIP bei und mehr Enegiedurchsatz. Damit stärkt jeder Autokilometer das 2%-Monster mehr als ein Bahnpersonen-Kilometer. Die Bundesregierung ist wie die Bahnvorstand ein Hiwi des 2%-Wachstumswang-Monsters -- der Machtz-Nr.1 in Deutschland. Noch Unklarheiten?

  • A
    Anne

    ich setzte mich eher in einen flieger für 30,00€ als mit der bahn zu fahren! die würde nämlich 140,00€ kosten! mehr brauch man da glaube ich nicht zu sagen!

    ich finde bahn fahren eigentlich schöner als fliegen...

  • I
    Immernochbahnfahrer

    Wie die merkwürdigen Auslastungszahlen bei den S-Bahnen zustande kommen, würde mich schon interessieren. Vor allem verstehe ich nicht, warum ich angesichts der niedrigen Werte nie einen Sitzplatz bekomme - wahrscheinlich bilde ich mir die ganzen anderen Leute nur ein? ;o)

    Bei den Fernstrecken nervt vor allem die völlig intransparente Tarifstruktur. Es kann doch nicht sein, dass ich für die gleiche Strecke unterschiedlich viel Geld bezahle, je nachdem an welchem Bahnhof ich mir die Fahrkarte kaufe.

  • GM
    Guter Mensch

    Ich fahre mindestens 3 Mal in der Woche in der Bahn. Längere, als auch kürzere Strecken. Ich kann dieser Umfrage absolut nicht zustimmen und frage mich ernsthaft ob der Verkehrsclub und die Bahn nicht irgendwo zusammenarbeiten um die Preise (mal wieder) zu erhöhen.

    Möglich ja, dass es günstiger ist, von Berlin bis München mit einem Zug zu fahren... aber mal ernsthaft - wie oft wird diese Strecke gefahren? Und vor allem, mit welchem Auto und wie schnell? Fährt in dem Auto nur eine Person oder 5?

    Für nähere Strecken, die nicht unbedingt in einem Verkehrsverbund liegen (die ja doch recht vernünftige Angebote haben), müsste man mal diesen Vergleich ziehen und merken, dass es mit dem Auto deutlich günstiger ist.

    Dazu kommt der schlechte Service (seien es die unfreundlichen Schaffner oder das ewige Schlangestehen beim Ticketkauf.. ach ja, Beratung gibts ja gar nicht mehr umsonst, dafür eine Menge Automaten, die keiner versteht) oder die sogenannte "Pünktlichkeit" (ich habe schon viel zu oft meinen Anschlusszug verpassen, oder stundenlang an Bahnhöfen warten müssen, da können die mir vom Verkehrsclub nichts erzählen).

    Die Bahn muss (wieder?) im Interesse ihrer Verbraucher handeln.. aber das wird wohl so bald nicht geschehen.

  • P
    peter

    Zuerst hab ne bahncard, also nutze ich die bahn auch recht häufig, zu den preisen: billiger wäre schön, aber wenn der service vernünftig wäre, also pünktlichkeit, nettere schaffner, sauberkeit..., wär er echt ok, andererseits zu der idee des deutschlandtaktes: ich frage mich wie der umgesetzt werden soll, macht für mich irgendwie keinen sinn, so gehts doch auch, wenn man sich darauf verlassen kann, seinen anschlusszug zu erwischen.

    anmerkung zur pünktlichkeit: strecke dresden-hamburg: fast jeder zug, den ich genommen hatte, hatte verspätung, teilweise gabs 15 min. vor ankunft die durchsage, dass er fünf minuten verspätung hätte, dann 10 min. vor abfahrt: lokausfall, fahren sie über leipzig, na toll.

  • HW
    Hubert Wombat

    "Bahn ist gar nicht mal so teuer" ist eine unzulässige pauschalisierung.

     

    Rechtzeitig mit Sparpreis gebucht kommt man von Berlin nach München sehr viel günstiger per ICE als per Auto. Bei 4 Nasen egalisieren sich schon die Fahrtkosten, aber bequemer bleibt der Zug allemal.

     

    Aber jetzt fahrt mal von Freiberg/Sachsen nach Bad Fallingbostel. Das dauert mit der Bahn circa 7 Stunden - vorausgesetzt, man verpasst keinen Zug. Bier vier Umstiegen ist das nicht ganz unwahrscheinlich. Genau so fix ist man mit der Bahn von Berlin in München. Ohne Umstieg.

     

    Niemand kann mir ernsthaft klarmachen, dass die Bahn in jedem Fall ein adäquater Ersatz fürs Auto ist. Manchmal ganz nett, ja. Aber auch, wenn man die Fahrpreise senkt, das Tarifsystem überarbeitet und in den Zügen kostenloses Käsefondue anbietet: eine flächendeckende Versorgung ist außerhalb großer Ballungsräume viel zu unrentabel. Auch wenn sowohl Freiberg als auch Bad Fallingbostel ganz offiziell in Metropolregionen liegen.

  • B
    bahnfahrerwargestern

    Mit dem Auto schneller.

     

    Es gab Zeiten, da bin ich gerne Bahn gefahren. Inzwischen fühle ich mich aber tatsächlich beweglicher mit dem Automobil, obwohl ich darauf mal selbst geschimpft habe.

    Beispiele: Paderborn - Lübeck mit der Bahn, nicht unter fünf std.

    Paderborn - Hannover 2 Std.

    Paderborn - Niederrhein min 3:20h

    Oldenburg - Lübeck ( übrigens "Schnellzugverbindung", 220 km) nicht unter 3:20h

    Halle-Paderborn 4:30h mit Umweg über Erfurt!

    Mit dem Auto ...

    1)3 1/2 Std (gut, wenn nicht gerad Stau in Hamburg ist)

    2)1 1/2h

    3) 1 3/4h

    4) 2 h

    5) 3 h über Göttingen

    ... und dann ist das auch noch teuer. Ich tanke für 50 Euro voll und kann damit von und nach Lübeck fahren. Da brauch ich schon einen Mitfahrer, den ich schon ein halbes Jahr zuvor überzeugt habe, daß er doch wirklich an die Ostsee will( auch wenn es dort gerad bitterkalt ist).

    Vertaktung gab es bereits, vor der Einführung des ICE-Verkehrs. Leider ist mir entgangen, warum das aufgegeben wurde.

     

    Dann noch ein schönes Beispiel von meiner Paradestrecke Hmb - Lübeck. Diese Strecke hat endlich Oberleitung bekommen. Nun denke man, die Züge würden schneller werden und es gäbe (wieder) bessere Anschlüsse in Hmb ... nein. Das gibt es leider nicht. So bleibt die Bahn was für Romantiker oder aber für Abhängige, die in Düsseldorf nicht unter 30 min einen Parkplatz finden.

    .... lese gerade "quer durch Deutschland": mag wohl sein, daß es dann billig ist. Aber ich fahre eher "Kurzstrecke" und da greifen die Angebote wohl eher nicht.

  • FW
    Frank Weier

    Hallo, der Preis ist egal???

     

    Ich reise viel, gerne auch mit der Bahn. Aber die Preise sind in Relation zu vielen anderen Ländern in denen ich unterwegs war einfach überteuert. Die Bahncard 50 ist auch sauteuer und verlängert sich inzwischen von alleine. Ob sich das dann lohnt überlegt man doch zweimal.

     

    Vielleicht sollte man sich bei der Bahn und beim VCD mal überlegen das es Sinn macht bei so geringer Auslastung die Preise zu senken. Dann fahren nämlich mehr - eigentlich logisch oder?

     

    Wenn ich mal durchrechne was mich die Bahn bei vielen Fahrten im Monat kostet, kann ich mir auch gleich nen Leasingwagen zulegen und kann dafür fahren wann immer ich will, mit Mitfahreren wirds dann richtig günstig oder fast umsonst. Vom riesigen Kofferraum mal ganz abgesehen.

     

    Richtig gut machen das einige Bahnbetreibergesellschaften, die fahren teilweise über 50% billiger, dafür super Service und erste Klasse mit Tisch (zB der Harz-Berlin Express).

     

    Egal, solche Artikel bestärken mich bald wieder ein Auto anzuschaffen. Danke Bahn, danke VCD.

  • P
    Philipp

    Als Bahnvielfahrer kann ich nur bestätigen: Die Bahn ist besser als viele behaupten. Und die Vorschläge einer Verschweizerung wüden sie noch verbessern. Dass der Bahnvortand das nicht sieht, sehen will hat er mit der SPD gemeinsam, die auch nicht begreift, begreifen will, warum immer weniger Menschen sie wählen.

  • K
    Katze

    @Anna

     

    Das mit der Zuglänge habe ich auch immer gesagt und dachte dies würde mit den Zugbindungstickets kommen.

    Allerdings wurde ich von einem Kollegen aufgeklärt, dass die Wagenzahl bei einem Zug nicht verändert werden kann, da ansonsten die Zeiten nicht eingehalten werden (Beschleunigung etc). Höchstens man plant für die Strecken längere Aufenthaltszeiten von vornerein ein.

     

    Beid der Auslastung muss man alle Strecken und alle Uhrzeiten und Wochentage beachten. Ein ICE Mi Abend um 8 von Stuttgart nach Berlin hat sicher nur 20%...

  • K
    Kid

    Ich finde Bahnfahren extrem teuer, ich habe eine Bahncard zahl aber trotzdem immer noch sehr viel Geld. Ansatt die Bahnhöfe mit irgendwelchen sinnlosen Überwachungskameras auszurüsten sollten die lieber die Preise senken!

  • D
    Dennis

    Fahre öfter die Strecke Hannover-Berlin und umgekehrt. Jedesmal, aber auch wirklich jedes Mal ist irgendwas kaputt, unpünktlich, hat sich irgendwer aufs Gleis geschmissen oder sonst irgendwas. Dieser Zug - und ich habe IC und ICE ausprobiert - klappt nie. Und wenn es nur die Abfahrt von einem anderen Bahnsteig ist (obwohl der vorgesehene natürlich dann frei ist), was einem eine Minute vor Abfahrt mitgeteilt wird und hunderte von Menschen die Treppen runter und wieder rauf düsen müssen.

     

    Sehr schade, dass diese Strecke zu kurz für die Lufthansa ist.

  • T
    totoro

    Bin im Studium und die ersten 1,5 Jahre meines Arbeitslebens nur mit Bus, Bahn und Fahrrad gefahren und finde auch, dass die Bahn besser ist, als ihr Ruf. Punkto Auslastung: Wenn man immer zu Pendlerzeiten unterwegs ist, ist die Auslastung natürlich hoch. Verstehe auch nicht warum die Bahn dann nicht ein paar Waggons dran hängt. Um 10:00 Morgens ist die Aulastung dafür aber echt gering.

    Zu teuer ist die Bahn auf jeden Fall auf kurzen Strecken. Mit meiner Bahncard 50 kann ich im IC billiger von Köln nach Bonn fahren als mit dem Verbundticket im Regionalzug, was ich für Schwachsinn halte, wenn man neben den Vielfahrern auch noch andere zum Bahnfahren motivieren will.

    Da man es sich in Zukunft nicht mehr wird aussuchen können, ob man Bahn fährt oder nicht (wenn Europa im der Hitze des Klimawandels schmort), ist die Diskussion müßig und verstaubt.

  • M
    Massimo

    Ich bin zwischen 1997 und 2008 jährlich um die 70'000 Kilometer mit der Bahn gefahren. Jedes Jahr hatte ich ca 4 Stunden Verspätung, soweit so schön.

    Aber das immer wieter explodieren der Preise ist mehr als ärgerlich.

    Von wegen Freiburg-Kiel für 39 Euro. Wer hat schonmal so eine Karte erstanden? Ich habe den "ab soundsoviel Euro" Tarif noch NIE erhalten, egal wieviele Wochen ich versuchte nach vorne zu planen. Abgesehen davon, dass ein Vielfahrer sowieso eben flexibel sein müsste in den Zeiten.

    Nebst dem Preis hat mich letztlich der rauchfreie Zug vertrieben. Schon als Kind fuhr ich lieber Raucherabteil, weil es dort weniger stank (!).

    Der rauchfreie Zug dient doch nur der Einsparung von Putzpersonal, insbesondere auf den Bahnhöfen.

    Also, Job gewechselt, nix mehr Bahn fahren müssen.

    Und natürlich auch kein Auto.

    Todesstoss der Bahn wird aber die Privatisierung.

    Niemand verlangt, dass sich Gehwege oder Strassen rentieren. Die Bahnen (auch die im ÖnV sind Eigentum der BürgerInnen!

    Also, zumindest die Preise DRASTISCH runter!

  • A
    amarok

    Ergebnis ist also, dass die Bahn ein einfacheres Tarifsystem braucht. Wer zwei Wochen vorher auf die Minute genau planen muss, wann er welchen Zug nimmt, wird natürlich abgeschreckt.

    Ich habe eine Bahncard 50, und damit wird Zug fahren entspannter, ich kann ganz einfach eine Fahrkarte von Köln nach Berlin kaufen, und damit, wann ich will, fahren. Ohne Zugbindung, und ohne übertriebene Rabatte, die man ohnehin nicht bekommt.

    So etwas sollte der Normalfall sein, nicht nur für Kunden mit Bahncard. Dadurch wird Bahnfahren unkomplizierter und attraktiver.

  • AB
    Anna Blume

    Eine 45% Auslastung im Fernverkehr mag ich nicht glauben. Ich pendele seit über 16 Jahren Fern- und Nahverkehrsstrecken und habe noch NIE eine Auslastung unter 90% erlebt. Weitaus häufiger sind es 150% Auslastung. Die Bahn sollte mal ihre Zuglänge an die tatsächliche Auslastung anpassen, das wäre schon mal ein Fortschritt.

  • VD
    Volker Demuth

    Zuerst einmal: ich fahre gerne Bahn, habe ne Bahn Card und nehme daher wenn moeglich und angemessen den Zug. Was mich aber stets nervt sind die ewigen Besserwisserkommentare: die Bahn ist insgesamt billiger und schneller als das Auto- das ist Quatsch!! Es kommt natuerlich auf das Auto an. Ein gebrauchter, sparsamer Wagen, der viel gefahren wird, ist beispielsweise alles in allem viel guenstiger als der ICE, aber natuerlich langsamer. Letzteres gilt aber nur fuer Stadt zu Stadt-Reisen. Sobald man aufs Land oder in kleinere Staedte will, kommt man mit der Bahn nur schleppend oder gar nicht mehr voran, teurer ist es ausserdem... Wenn man dann noch zu zweit faehrt ist die Bahn voelliger Luxus und duerfte dann auch bald den Oeko-Vorteil verspielt haben.

     

    Dennoch: bitte mehr Bahnverbindungen ueberallhin, anstatt Streckenstillegung, sowie Fahradmitnahme umsonst.

    Auto fahre ich trotzdem weiter viel und gern. muss ich eh der Arbeit wegen :-)

  • H
    Hanna

    Mich würde interessieren, wie es mit der dirty PR der Bahn weitergeht? Was ist mit diesem sonderbaren Verein, der plötzlich eine GmbH ist?

    taz hab Mut und nimm das Thema mal.

  • J
    Jakob

    Es stimmt. Die Bahn ist besser als ihr Ruf. Trotz manchmal nerviger Unregelmäßigkeiten ist es doch häuig auch die eigene, astronomische Erwartungshaltung, die aus eigentlich verkraftbaren Verspätungen unzumutbare Odysseen machen. Bahn-Bashing ist eben immernoch in. Es darf Pannen geben, auch bei der Bahn. Es darf auch mal Verwirrung und angesichts einer chaotischen Situation Fehlinformationen geben. Wenn ich für vergleichsweise günstiges Geld quer durch Deutschland fahre, ja, dann ist auch mal eine Stunde Verspätung für mich noch im Rahmen, solange es kein Dauerzustand ist. Führe ich dieselbe Strecke mit dem Auto, könnte ich meine Ankunftszeit niemals so genau vorhersagen. Für eines jedoch fehlt auch bei mir jegliches Verständnis. Es gibt schon seit Jahren die immer gleichen, hausgemachten Verspätungen und Störungen, deren Ursachen schon lange bekannt sind, aber immer noch nur "analysiert", aber nie beseitigt werden. Häufig genug würde eine Beseitigung natürlich Geld kosten, was in den Bilanzen ja unschön auffallen würde. Mit zunehmender Privatisierung und Börsengang sehe ich für eine positive Entwicklung in soilchen Fällen schwarz. Die Bahn ist besser als ihr Ruf. Aber sie könnte noch besser werden, als sie ist, wenn Bahn und Politik es denn wollten.

  • A
    arne

    na obs die menschheit im jahre 20008 wohl noch gibt..

  • B
    BÄÄÄÄÄRRK!!!

    Lieber pünktlich als billig! Was soll das denn? Was hat eine vernünftige Logistig mit dem Fahrpreis zu tun? Kann mich noch an Zeiten erinnern, da konnte man zumindest im Westen nach der Ankunft und Abfahrt der Züge seine Uhr stellen. Aber wie immer mit der schleichenden Privatisierung, vom Steuerzahler finanziertem Staatsbesitz, wird eben alles schlechter und teurer. POST, STROM, GAS immer schön FDP und CDU wählen dann ist die Bahn auch bald teurer wie TAXI.