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Bahn-TarifstreitNeuer Streik frühestens am Mittwoch

Die Lokführergewerkschaft berät heute über ihr weiteres Vorgehen. Eine Studie sieht unterdessen knappe Lagerreserven bei Unternehmen, die bei längeren Streiks zum Problem werden könnten.

Güterbahnhof in Leipzig. Bild: dpa

BERLIN afp/ap/taz Frühestens am Mittwoch will die Lokführergewerkschaft GDL wieder streiken. Das weitere Vorgehen werde am Dienstag entschieden, sagte GDL-Vize Günther Kinscher. Man wolle der Bahn noch die Gelegenheit für ein neues Angebot geben. "Sollte sie das nicht machen, provoziert sie weitere Arbeitskämpfe", sagte GDL-Chef Manfred Schell. Von der Arbeitsniederlegung könnten sowohl Regional- wie auch Fern- und Güterverkehr betroffen sein. Zu einem unbefristeten Streik werde jedoch nicht aufgerufen, deutete Kinscher an. Dies sei zwar der Wunsch an der Basis, aber der Vorstand werde mit dem Streikrecht "sehr sorgsam" umgehen, sagte Kinscher.

Im Falle einer längeren Störung im Güterverkehr könnte es für einige Unternehmen knapp werden. Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) stellte in einer Umfrage unter 170 Unternehmen fest, dass 26 Prozent der Unternehmen für den Schienenverkehr nur eine Lagerreserve von einem Tag eingeplant haben. 23 Prozent verzichten sogar auf jegliche Vorratssicherung. Bei weiteren 35 Prozent wird eine Reserve von zwei bis vier Tagen eingeplant. Die befragten Unternehmen befördern allerdings nur einen Anteil von gut fünf Prozent ihrer Güter auf der Schiene. Mit 88 Prozent werde der Großteil auf der Straße transportiert. "Ein paar Tage kommt die Wirtschaft bei einem Streik über die Runden. Auf längere Sicht gibt es ein Problem, auch für das Image im Ausland", sagte BME-Vorstandsvorsitzender Jürgen Marquard. Für die Bahn habe der Streik schon Folgen gehabt. "Einige Unternehmen sind bereits auf andere Transportwege umgeschwenkt. Und verlorene Kunden gewinnt man nur schwer wieder zurück", sagte BME-Hauptgeschäftsführer Holger Hildebrandt.

Wettbewerbsvorteile könnten sich Logistikdienstleister durch CO2-Einsparungen verschaffen. 81 Prozent der befragten Unternehmen halten weitergehende Maßnahmen in diesem Bereich für notwendig. Mehr Geld wollen sie dafür allerdings nicht bezahlen: 81 Prozent der Unternehmer lehnten höhere Preise ab. Allerdings würden sie umweltfreundlichere Transporteure bei gleichem Preis bevorzugen.

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