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Bäderbetriebe suchen SaisonkräfteMal wieder abtauchen?

Kommentar von Plutonia Plarre

Hurra, die Berliner Bäder suchen Personal für Sommersaison! Ein Hoffnungsschimmer, aber: Eine Schwalbe macht ja noch kein Sommerbad..

Das Prinzenbad in Kreuzberg in einem Sommer vor der Pandemie Foto: dpa

S eit Monaten sind die Berliner Hallenbäder nun bereits geschlossen. Und bisher kein Wort von den Berliner Bäder Betrieben (BBB), wie es weitergehen könnte. Die Chefetage hatte die Angestellten in Kurzarbeit geschickt und ist abgetaucht. Nun gibt es erstmals ein Lebens- beziehungsweise Hoffnungszeichen. Ende vergangener Woche teilten die Bäderbetriebe mit, dass für den kommenden Sommer Saisonkräfte gesucht würden.

Normalerweise hätten die Berliner Bäderfans dem keine Beachtung geschenkt. Diesmal jedoch ist die Meldung mehr als nur ein Stellenangebot. So wie die erste Schwalbe, die nach dem Winter vom Zug in den Süden zurückkehrt, ist sie ein Vorbote für den Anbruch besserer Zeiten: dass der Lockdown für die Schwimmbäder und anderen Stätten des Amateursports nämlich vielleicht in absehbarer Zeit aufgehoben wird.

Genau diese Botschaft habe man mit der Pressemitteilung aussenden wollen, bestätigt Matthias Oloew, Sprecher der BBB. „Dass es Licht am Ende des Tunnels gibt“, wenngleich, versprechen könne man nichts: „Kein Mensch weiß, wie sich die Pandemie entwickeln wird.“ Ob und wann die Schwimmbäder wieder öffnen, obliege allein dem Senat. Frühestens am 3. März, wenn die Ministerpräsidenten wieder mit der Bundeskanzlerin zusammenkämen, werde „vielleicht“ auch über die Bäder entschieden, so Oloew. Aber wenn es grünes Licht gebe, wollten die BBB vorbereitet sein.

Seit Anfang November befinden sich alle 29 Hallenbäder der BBB im Lockdown. Wenn von der Politik das entscheidende Signal kommt, könnten sie zwei Wochen später wieder in Betrieb gehen, sagt der Bädersprecher. Man müsse nur das Personal aus der Kurzarbeit zurückholen und die Heizungen und Pumpen hochfahren.

Ob die Jobs tatsächlich besetzt werden, hängt vom weiteren Verlauf der Pandemie ab

Noch im Februar wollen die BBB auch das Personal für die Sommersaison in den Freibädern casten. Vor allem Rettungsschwimmer und Kassenkräfte werden dafür gesucht. Interessierte finden die Details der Jobangebote auf der Internetseite der Bäderbetriebe. Aber auch hier gilt: Ob die Jobs tatsächlich besetzt werden, hängt vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Sollte sich das Infektionsgeschehen schlechter als erhofft entwickeln, „können die Jobs nicht besetzt werden“, stellt Oloew klar.

Normalerweise startet die Freibadsaison Ende April, Anfang Mai. Das Strandbad Wannsee, das Prinzenbad in Kreuzberg und das Sommerbad Wilmersdorf öffnen immer zuerst. Covid-19 war es geschuldet, dass die Bäder 2020 erst Ende Mai öffneten. Als Infektionsschutzmaßnahme wurden zudem ein Onlineticket-System mit drei Zeitschienen und eine beschränkte Besucherzahl eingeführt.

Normale Zustände wie vor der Pandemie mit Tausenden von Badegästen an Hitzetagen werde es auch dieses Jahr nicht geben, sagt Oloew. Mit Corona ist Schwimmen zu einem Luxus geworden, an den nur gut organisierte Kreise kommen. Die sieben Tage im Voraus buchbaren Onlinetickets waren vergangenen Sommer oft rasend schnell vergriffen. Nicht zum Zuge kamen Menschen ohne Internet oder Kurzentschlossene. Das versuche man diesen Sommer besser zu regeln, verspricht Oloew. Zunächst einmal heißt es aber hoffen, dass die Bäder überhaupt öffnen. Die erste Schwalbe macht schließlich noch keinen Sommer …

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Redakteurin taz.Berlin
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