Baden im Strom : Die Umweltpolitik war erfolgreich
Die Wasserqualität von Elbe und Weser erlaubt es, dort ohne gesundheitliche Bedenken baden zu gehen. Das ist ein Erfolg der Umweltpolitik, von dem kaum jemand zu träumen gewagt hätte. Auch Umweltschützer täten gut daran, diesen zu feiern, schließlich ist es ihrer.
Kommentarvon Gernot Knödler
So lange ist es noch nicht her, dass der damalige Umweltminister Klaus Töpfer im Taucheranzug den Rhein durchschwamm. Manch einer griff sich an den Kopf: Nur ein CDU-Minister konnte so bescheuert sein, seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen, um den Leuten vorzugaukeln, die Umweltverschmutzung sei gar nicht so schlimm.
In Wahrheit stieg Töpfer ins Wasser, weil er eine politische Wette verloren hatte. Seine Botschaft – ob sie so gemeint war oder nicht – ist 18 Jahre später Wirklichkeit geworden. Dass es so gekommen ist, darauf können Politik und Verwaltung stolz sein. Das eigentliche Lob gebührt aber den vielen Initiativen und Vereinen der Umweltbewegung, auf deren Druck Politik und Wirtschaft reagiert haben.
Auch wenn es noch viel zu tun gibt und der Umweltschutz im öffentlichen Bewusstsein gegenüber anderen Themen an Bedeutung eingebüßt hat: Es wäre gut zu zeigen, dass sich Engagement und Aufwand gelohnt haben.
Wer den Menschen das Baden in den Flüssen madig macht, verschenkt diese Chance.