■ 700.254,65 MARK: Ba-Ba-Banküberfall in Leipzig
Berlin (ap) — Exakt 700.254,65 DM erbeuteten zwei Räuber bei einem Überfall auf eine Sparkasse in Leipzig am Donnerstagabend. Das ist die größte Geldmenge, die jemals bei einem Banküberfall in Ostdeutschland erbeutet wurde. Über die bewaffneten Räuber, die den Tatort in einem VW Golf verließen, ist nichts Näheres bekannt. Die Täter haben nicht nur ausgenutzt, daß die Banken- und Sparkassenfilialen in den neuen Bundesländern noch mit schlechten Überwachungstechniken ausgerüstet sind. Sie haben — aus ihrer Sicht — sogar ganz gute Aussichten: Seit 14 Jahren war die Aufklärungsquote auf Ex-DDR- Gebiet nicht so gering wie derzeit. Nur jedes vierte Verbrechen wird aufgeklärt. Die Kriminalität ist nach der Wende auf ehemaligem DDR-Territorium generell stark gestiegen, so die Behörden. Drastisch zugenommen hätten vor allem die Banküberfälle, wenngleich auch der erste derartige Fall ein Flopp wurde. In der Sparkasse von Herzfelde griff am 6. Juli der Räuber in der Aufregung nicht die begehrten DM-Scheine, sondern die alte DDR-Mark. Es ist nicht bekannt geworden, ob dem Räuber in den verbliebenen anderthalb Stunden, in denen die DDR-Geldinstitute das alte Geld noch gegen DM angenommen haben, der Tausch gelang. Meist werden kleine Filialen ausgeraubt, die Beute ist dabei entsprechend gering.
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