BUCHVORSTELLUNG: Comic gewordene Historie
Der frankokanadische Comickünstler Guy Delisle reist gerne und viel – und produziert seit jeher politische Reiseberichte in Comicform. Während er in „Shenzhen“ beschreibt, wie er als Animationskünstler in der chinesischen Millionen-Trabantenstadt arbeitet, erzählt er in „Pjöngjang“ von seinen Erlebnissen in Nordkorea. In seinem neuen Buch, „Geisel“, widmet sich Delisle einem Land, das vielen nur als Kriegsschauplatz aus den Nachrichten bekannt ist: Tschetschenien. Es handelt von einem Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen, der Ende der 1990er Jahre in Tschetschenien verschleppt worden und von Freischärlern mehrere Monate festgehalten wurde. Delisle gelingt es mit seinem Buch, eine Brücke zwischen historischer Distanz und emotionaler Nähe zu schlagen.
Guy Delisle „Geisel“: ExRotaprint Projektraum, Gottschedstraße 4, 23. 3., 20 Uhr, 5/3 €
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen