: BRD–Angebot verärgert Rumänien
■ Der Genscher–Besuch in Bukarest verursacht Unbehagen / Deutsche Minderheit „marginale Frage“
Bukarest (ap/afp) - Einen Tag vor dem Besuch von Bundesaußenminister Genscher in Bukarest haben hohe Beamte des rumänischen Außenministeriums am Dienstag westliche Berichte über Nahrungsmittelknappheit in ihrem Land als übertrieben bezeichnet. Ärgerlich wiesen die Beamten Angebote von Nahrungsmittelhilfesendungen aus der BRD zurück. „Wir haben niemals irgendjeman den um Nahrungsmittelhilfe gebeten, und wir brauchen solche Hilfe auch nicht“, sagte der stellvertretende Außenminister Traian Pop. „Wir befinden uns nicht in einer so schrecklichen Lage.“ Der Deutsche Bundestag hatte kürzlich ein Nahrungsmittelhilfeangebot an die volksdeutsche Minderheit in Rumänien erwogen und Genscher ersucht, das Problem während seines Besuches anzuschneiden. Von rumänischer Seite wurde erklärt, man sei bereit, über alle Fragen zu reden. Deutliches Unbehagen verursachte allerdings die Aussicht, daß Fragen der volksdeutschen Minderheit eine Rolle in den Gesprächen spielen könnten. „Dies ist eine marginale Frage, und wir glauben nicht, daß sie vorrangig behandelt werden sollte“, sagte Pop.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen