: BRD-Alltag für US-Manager
Hamburg (AP) – Wenn er an seine Kunden denkt, muß Martin Bretag manchmal selbst lachen: „Am häufigsten wird uns die Frage gestellt: ,Kann man in Deutschland direkt vor dem Supermarkt parken?‘“ Dann folgen Sorgen wie „Gibt es in Deutschland Wäschetrockner?“ oder „Wird in Deutschland Englisch gesprochen?“ Die Kunden des 34jährigen meinen es ernst: Es sind hochbezahlte Manager aus den USA und Japan, die nach Deutschland versetzt werden. Bretag gibt ihnen einen Schnellkurs in deutscher Alltagskultur. „Amerikaner haben oft beim Essen eine Hand unter dem Tisch, damit halten sie die Serviette fest. In Deutschland gilt das als manierenlos. Das muß man mal gesagt bekommen.“ Schwerer ist die Arbeit mit Managern aus Fernost: In den Newcomer-Seminaren würden Japaner sehr wenig fragen, weil sie zu höflich seien und den Trainer mit scheinbar kritischen Fragen nicht verunsichern wollten.
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