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BQKreisen ums Ich: Philipp Guflers begehbarer Roman

Jäcki lässt sich eigentlich nur im Plural denken, nicht als Jäcki, sondern als Jäckis, in verschiedenen Rollen, in verschiedenen Zeiten. Den Protagonisten seines Künstlerbuchs „Indirekte Berührung“ hat Philipp Gufler aus Hubert Fichtes „Geschichte der Empfindlichkeit“ ausgeborgt. Fichtes schwuler Flaneur kreist auch bei Gufler um Fragen der Identität, vor allem der sexuellen, um „Das Problem des Ichs oder des Ich“, um Normvorstellungen, Szeneklischees und eigene Haltungen. Er wandelt zwischen den Welten, begegnet historischen Personen wie Caravaggio und dessen Narcissus oder dem niederländischen Performancekünstler Ben d’Armagnac ebenso wie Zeitgenossen Guflers, Paola Revenioti zum Beispiel, die in den 1980er Jahren in Athen das trans-anarchistische Magazin Kraximo herausbrachte.

Nicht nur lesen, sondern auch begehen lässt sich das Buch derzeit bei BQ. Der Roman wird dort zu einem Logbuch, das Gufler zu in Quilts (!) verarbeiteten Recherchen, seinen textilen, Spiegel- und Videoinstallationen in Beziehung setzt. BSH

Bis 15. 4., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Weydingerstr. 10

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