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Deutsche Colonia Dignidad in ChileBND wusste seit 1966 von Folter

BERLIN | Der BND will erstmals 1966 von „KZ-ähnlichen“ Methoden in der von Deutschen gegründeten Sektensiedlung Colonia Dignidad in Chile erfahren haben – allerdings nur aus örtlichen Presseberichten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Linken-Anfrage hervor. Zudem wird eingeräumt, dass die Regierung bis 1987 Menschenrechtsverletzungen ignoriert und sich schützend vor die Colonia Dignidad gestellt habe.

Unter der Führung des ausgewanderten Paul Schäfer war die Colonia Dignidad ab 1961 eine stark gesicherte Siedlung, in der es auch zu systematischem Kindermissbrauch kam. Zudem folterte dort Chiles Geheimdienst Oppositionelle. Schäfer wurde 2006 zu langer Haft verurteilt – er starb 2010 im Gefängnis.

Die Linkspartei kritisierte einen bis heute nicht erfolgten „konsequenten Bruch mit der Colonia Dignidad“. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatte im April die Akten des Auswärtigen Amtes zu der Sektensiedlung vorzeitig für die Öffentlichkeit freigegeben, aber die BND-Rolle ist weiterhin unklar. (dpa)

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