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Archiv-Artikel

BARBIE-VILLA LANDET IN DER CITY WEST Cupcakes statt Riesenrad

Von JÖW

Feministischer Albtraum? Oder Leitwölfin der Alpha-Mädchen-Bewegung? Auch mit ihren mittlerweile 54 Jahren bleibt Barbie diskursfähig. Mal bricht sich Kritik an ihren merkwürdigen Körpermaßen (das Größenverhältnis von Beinen zu Oberkörper beträgt 3:1), mal wird Barbies selbstbestimmtes Dasein betont – nicht nur, weil Ken im rosa Cabrio auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen hat. Unzählige Studien haben sich mit Barbie beschäftigt. Die einen machten sie für Essstörungen verantwortlich, die anderen fanden heraus, dass kleine Mädchen ihre Barbie besonders gern und häufig verprügeln.

In Berlin soll das Universum der weltweit meistverkauften Puppe nun real werden. Als „Barbie Dreamhouse Experience“ will die Veranstaltungsagentur EMS eine Barbie-Villa lebensgroß nachbauen und für zahlende Besucher öffnen. Auf 2.500 Quadratmetern soll es dort ab dem 26. März unter anderem einen begehbaren Schuhschrank und eine Küche zu sehen geben, in der Barbie bunte Cupcakes zubereitet, natürlich kalorienreduziert. Plüsch und Kitsch bilden eine „mit sehr viel Liebe zum Detail“ geschaffene „interaktive Erlebniswelt“, sagt EMS-Geschäftsführer Christoph Rahofer. Es soll auch einen Laufsteg geben, über den man als Barbie schreiten darf.

Den zukünftigen Standort der pinken Villa hält die Agentur noch geheim. Er soll über ein Gewinnspiel enträtselt werden. Allerdings werden bereits Eintrittskarten für die Adresse „Hertzallee 2“ in Charlottenburg angeboten. Die Hausnummer gehört zum alten Wirtschaftsgelände des Zoologischen Gartens. Dort sollte eigentlich das Riesenrad die City West entstauben, welches sich schließlich in die Liste der gescheiterten Berliner Großprojekte einreihte.

Was den Erfolg der plüschigen Erlebniswelt angeht, ist der Veranstalter allerdings guter Dinge: 3.000 Besucher sollen täglich den Weg ins Traumhaus finden. Billig ist die rosa Plastikwelt aber nicht zu haben: Eintrittskarten kosten derzeit mindestens 17,20 Euro. JÖW

Im Bild: „Barbie-Store“ in der Volksrepublik China Foto: K. Hessel/laif