Autos, Züge und Flugzeuge: Wintereinbruch führt zu Verkehrschaos
Heftige Schneefälle und eisige Temperaturen führten vielerorts in Deutschland zu chaotischen Zuständen mit kilometerlangen Staus auf Autobahnen und verspäteten Zügen.
Es ist, wenn es winterlich kalt wird, immer wieder das Gleiche: Kaum fallen ein paar Flocken Schnee, bricht vielerorts das winterliche Chaos aus - auch wenn die Wetterdienste schon Tage vorher vor dem heftigen Kaltlufteinbruch warnten. So war es auch am gestrigen Montag: Tausende Berufspendler kamen zu spät zur Arbeit. Mehrere Autobahnen wurden nach Unfällen gesperrt. In der Nähe von Hannover bildete sich auf der A 2 ein Stau von mehr als 35 Kilometern Länge. Die A 43 bei Münster war stundenlang blockiert, weil sich auf der glatten Fahrbahn ein Lastwagen quergelegt hatte. Tausende Autofahrer saßen auf den beiden Autobahnen stundenlang fest, weil auch die Ausweichstrecken verstopft waren.
Die starken Schneefälle in vielen Teilen Deutschlands behinderten auch den Flugverkehr. Der Flughafen Düsseldorf wurde drei Stunden lang komplett gesperrt. Start- und Landebahnen, die Rollwege und das Vorfeld ließen sich nach Angaben des Flughafens nicht mehr vom Eis befreien. Ankommende Maschinen mussten zu anderen Flughäfen umgeleitet werden, 39 Flüge fielen aus, andere wurden zwei oder drei Stunden verschoben. Auch auf dem Frankfurter Flughafen fielen wegen des Schnees zehn Verbindungen aus, weitere Flüge hatten Verspätungen. In der Folge kam es dann auch auf anderen Flughäfen zu Verspätungen.
Selbst die Deutsche Bahn hatte Probleme mit dem Wetter: Etliche Züge fuhren verspätet. Im Ruhrgebiet, vor allem in Duisburg, aber auch in Berlin seien einige Weichen durch Eis blockiert gewesen, sagte ein Bahnsprecher. Eis und Eisschollen behinderten auch den Schiffsverkehr im Binnenland. Der Main-Donau-Kanal soll von diesem Dienstag an teilweise gesperrt werden. Auf Oder und Spree sowie auf dem Mittelland- und dem Elbe-Havel-Kanal waren Eisbrecher unterwegs. Auf den Boddengewässern an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern hatte sich teilweise eine bis zu sechs Zentimeter dicke Eisdecke gebildet.
Auch die Nachbarländer Deutschlands hatten heftige Probleme mit Schnee und Kälte. In Italien kamen bei Frosttemperaturen von minus 20 Grad am Wochenende sechs Menschen ums Leben. Eine 74-Jährige aus Ligurien starb in ihrer Wohnung, in der es keine Heizung gab. Fünf Bergsteiger stürzten von eisglatten Wegen in den Tod. In Polen wurde am Montag in einem Wald südlich der Hauptstadt Warschau ein Toter gefunden. Der 48 Jahre alte Mann war an Unterkühlung gestorben. In Frankreich warnte der Wetterdienst vor Schnee und Eis von der belgischen Grenze bis zum Loiretal. Wie in Deutschland sollen auch in den Nachbarländern am Dienstag die Temperaturen auf bis zu minus 20 Grad sinken. Ab dem Wochenende ist allerdings schon wieder verbreitet Tauwetter in Aussicht.
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