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AutoindustrieOpel stellt neue Ingenieure ein

Mit Opel geht's aufwärts: Einige Werke fahren Sonderschichten. Der Streit zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat um das Werk im belgischen Antwerpen bricht wieder aus.

Nick Reilly entsteigt am 31.3.2010 einem historischen Opel-Rennwagen. Bild: dpa

RÜSSELSHEIM taz | Opel stellt wieder Leute ein. Bis zu 250 Ingenieure braucht das Unternehmen zusätzlich, um die von Opel-Boss Nick Reilly im Rahmen des Zukunftskonzeptes avisierte Modelloffensive zu realisieren. Die neuen Ingenieure sollen an der Einführung neuer Fahrzeugkonzepte arbeiten, etwa des Elektrofahrzeugs Opel Ampera, das im nächsten Jahr auf den Markt kommen wird.

Um der erneut stark gestiegenen Nachfrage nach dem Insignia gerecht zu werden, sollen im Stammwerk in Rüsselsheim im Mai und Juni 5 Sonderschichten eingelegt werden. Für den neuen Astra liegen nach Angaben von Opel schon 120.000 Bestellungen vor. Im polnischen Opelwerk Gliwice sind deshalb bis Juni gleich 17 Sonderschichten eingeplant.

Schlechte Nachrichten gibt es aber auch. So ist der Streit um die Zukunft der Opel-Fabrik im belgischen Antwerpen neu entbrannt. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Opel, Klaus Franz, will die Schließung der Fabrik nicht akzeptieren und macht eine finanzielle Beteilung der Arbeitnehmer an den Sanierungskosten von der Zurücknahme dieser Entscheidung abhängig. Deswegen ist bei Opel in Bochum wieder Unruhe eingekehrt. Das Werk im Ruhrgebiet sollte nämlich nach der für Mitte 2010 geplanten Schließung Antwerpens die Produktion des dreitürigen Astra übernehmen. Würde die Autofabrik in Belgien bestehen bleiben, dürften bei Opel in Bochum von derzeit 5.000 Arbeitsplätzen noch mehr als die von Reilly genannten 1.800 wegfallen. Das befürchten die Betriebsräte in Bochum.

Doch ohne eine Einigung mit dem Gesamtbetriebsrat und dem Europäischen Arbeitnehmerforum von GM wird wohl nicht nur der schon einkalkulierte Eigenbeitrag der Beschäftigten in Höhe von 265 Millionen Euro pro Jahr entfallen, sondern auch die Staatshilfen aus Berlin. Das hat die Bundesregierung signalisiert. Das Opel-Management denke "über Kompromisse nach", hieß es am Mittwoch in Rüsselsheim, etwa über die Produktion von "Nischenmodellen" für Opel in Antwerpen.

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