FEHLVERHALTEN : Autismus entsteht nicht durch Impfung
LONDON | Das britische Fachblatt The Lancet hat eine vor zwölf Jahren veröffentlichte Studie zurückgezogen, die Autismus mit bestimmten Kinderimpfungen in Verbindung gebracht hatte. „Wir ziehen dieses Papier vollständig zurück“, erklärte Lancet. Die Studie von 1998 hatte auf den Fällen von zwölf Kindern beruht und einen Zusammenhang zwischen Autismus und der Dreifachimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln ergeben. Obwohl dies schon bei Veröffentlichung angezweifelt wurde, weigerten sich daraufhin viele Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen. 2004 hatten sich 10 der insgesamt 13 Autoren von Teilen der Schlussfolgerungen des Artikels distanziert. Vor einer Woche nun hatte der britische Rat für die Zulassung von Ärzten (General Medical Council) Hauptautor Andrew Wakefield „unethische Forschungsmethoden“ und einen „gefühllosen“ Umgang mit Kindern vorgeworfen, mit denen er Tests machte. Ihm wurde von dem Gremium auch vorgehalten, seine Forschungsergebnisse in „unehrlicher“ und „unverantwortlicher“ Weise darzustellen. Die Entscheidung des Rates habe klargemacht, dass „mehrere Elemente“ in Wakefields Studie „unrichtig“ seien, so Lancet. (afp)