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Auswirkungen der Profitgier -betr.: "Rourkela muß deutsch bleiben", taz vom 7.6.88, S.8

Auswirkungen der Profitgier

betr.: „Rourkela muß deutsch bleiben“, taz vom 7.6.88,

Seite 8

Die 'Wirtschaftswoche‘ vom 3.6.88 bescheinigt dem Stahlwerk Rourkela in Indien inzwischen Museumsreife. Daß Gandhi jetzt laut taz-Artikel „600 Millionen DM (...) für die Modernisierung (...) abziehen möchte“, ist als gezielte Desinformation zu werten.

BASF hat Interesse bekundet, exakt dieselbe Summe in ein Joint-Venture mit einem indischen Düngemittelwerk zu investieren. Neu-Delhis Oberster Gerichtshof machte zur Auflage, daß BASF mit dem gesamten Firmenvermögen haften müßte, wenn es zu einer erneuten Chemiekatastrophe wie in Bhophal kommt. BASF zog das „Angebot“ - zunächst - zurück. Der Druck der bundesdeutschen Wirtschaft richtet sich daher genau auf eine Lockerung der indischen Gesetze für ausländische Direktinvestitionen.

Weltweite Existenzvernichtung von Menschen bis zum Völkermord waren schon immer die Auswirkungen der Profitgier der Bosse in Union mit machthabenden Politikern bis zum IWF.

Die Profite von Krupp und Konsorten bleiben sowohl mit der Entlassung der Kumpel von Rheinhausen als auch mit der Zerstörung fruchtbaren Bodens durch das Stahlwerk Rourkela erhalten. Und zwar unabhängig davon, welches Abkommen nun genau über welches „Entwicklungshilfeprojekt“, geschlossen wird.

Wenn die Menschen sich gegen ihre Ausbeutung wehren - egal ob in der BRD, in Indien oder anderswo -, wird der staatliche Militär- und Polizeiapparat eingesetzt. Zu nichts anderem produziert und verkauft die westliche Rüstungsindustrie ihre Waffen, und zu nichts anderem verwendet Gandhi und seine korrupte Regierungsclique die Devisen aus den „verbesserten Wirtschaftsbeziehungen“. Unterdrückte aller Länder, vereinigen wir uns! AG Internationale Solidarität

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