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Archiv-Artikel

Ausstellung Alfred Kollmar

Unter den zahlreichen Künstlern, die um die Jahrhundertwende das lauschige Dörflein nördlich von Bremen als ihr künstlerisches Domizil gewählt haben, gehört er wohl zu den mittlerweile fast vergessenen: Alfred Kollmar. Siebzig Jahre nach seinem Tod will nun das Landesmuseum Oldenburg eine Neubewertung seines Werkes einleiten.

Glückliche Umstände hatten dazu geführt, dass seine Werke und die Erinnerung an den Künstler am Leben gehalten wurde. Alfred Kollmar war zur Kunst gekommen, nachdem seine „weltliche“ Karriere gefloppt war. Scheitern als Chance also und so schloss sich Alfred Kollmar einer kleinen, dafür umso entschlossenen Gruppe Worpsweder Expressionisten an, deren stilistisch eigenwillige und geheimnisvolle Malerei sich aus seiner inneren Befindlichkeit, aus Ängsten und Visionen speiste und dafür die Sprache des Expressionismus als künstlerisches Ausdrucksmittel fand. Sein Tod im Jahr 1937 konnte weder eine zeitnahe Bestandsaufnahme seiner Werke noch eine gerechte Würdigung seiner Arbeit einleiten. Denn der Nationalsozialismus brachte den Expressionisten die größte Demütigung, durch persönliche Verunglimpfung, durch Beschlagnahmung ihrer Werke aus öffentlichem Besitz und Ausstellungsverbote. Gemeinsam mit dem Landesmuseum haben die Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel und der Städtischen Galerie Besigheim-Bissingen die aus etwa 50 der noch vorhandenen Werken bestehende Retrospektive zusammen gestellt und eine ausstellungsbegleitende Monografie herausgegeben. TAZ

Ausstellungsbeginn: Donnerstag, 9-20 Uhr, Ausstellung bis 4. Oktober, Landesmuseum Oldenburg