Außenaufnahme: Kreuzberg: Kulturelle Verwurzelung

Eyșe Erkmen: „Evde – Am Haus“, Oranienstraße 18

Die Fassade des ockerfarbenen Hauses am Heinrichplatz ist seit 1994 mit Schriftzügen aus Plexiglas übersät, die nicht sichtbaren Hilfslinien folgen. Die Buchstaben bilden Endsilben türkischer Verbkonjugationen, die auf eine Besonderheit der türkischen Sprache hinweisen: Eine Modalform, die darauf verweist, dass der/die ErzählerIn die wiedergegebene Geschichte nur vom Hörensagen kennt. Wie orientalische Ornamente hat Eyșe Erkmen Endungen wie “-muș“, „-müșüm“ oder „-mișmiș“ dekorativ angeordnet. So berichten sie weiterhin von sprachlicher Verwirrungen und verlorenen kulturellen Wurzeln. MJ