: Ausnahmezustand in Kaschmir
■ In dem nordindischen Bundesstaat darf ab sofort scharf geschossen werden / Transportstreik der Moslemrebellen
Srinagar (ap/dpa) - Die Regierung des nordindischen Bundesstaates Jammu-Kaschmir hat am Donnerstag faktisch den Ausnahmezustand über das Land verhängt. Gouverneur Girish Saxena erklärte die mehrheitlich von Moslems bewohnten Distrikte zu „Unruheregionen“, in denen Regierungsbeamte oder mittlere Polizeioffiziere berechtigt sind, im Falle drohender Gewalt von der Waffe Gebrauch zu machen. Zudem sind fortan Versammlungen von mehr als fünf Personen unter freiem Himmel untersagt. Wie es hieß, will die Regierung damit die Unabhängigkeitsbewegung militanter Moslemrebellen niederschlagen, bei der seit Anfang des Jahres 665 Menschen in Jammu-Kaschmir getötet wurden. Ein Transportstreik, zu dem die verbotene „Jammu-Kaschmir-Befreiungsfront“ aufgerufen hatte, wurde fast vollständig befolgt. Die Straßen der Landeshauptstadt Srinagar waren am Donnerstag wie ausgestorben. Kaum ein Auto wagte sich nach Drohungen der Rebellen auf die Straße.
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