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Ausgangssperre nach Unruhen

Karatschi (ap) - Das nach schweren Zusammenstößen zwischen Angehörigen zweier rivalisierender Volksgruppen in dem Elendsviertel Orangi in Karatschi verhängte Ausgehverbot hat am Montag zu Behinderungen bei den Rettungsarbeiten geführt. Ein Polizeisprecher teilte mit, Einheiten der Armee hätten Rettungsmannschaften am Betreten des Elendsviertels gehindert. Inzwischen sollen bei den am Sonntag begonnenen Auseinandersetzungen insgesamt 57 Menschen ums Leben gekommen und fast 400 verletzt worden sein. Augenzeugen berichteten, Angehörige der Volkgruppe der Pathanen hätten am Sonntag Mohadschiren mit Pistolen und automatischen Gewehren angegriffen. 400 Läden und Wohnhäuser seien angezündet worden. Einem Sprecher der Polizei zufolge wurden Männer, Frauen und Kinder aus ihren Wohnungen gezerrt und erschossen oder geschlagen. Die Polizei war zunächst mit Schlagstöcken und Tränengas gegen die Kämpfenden vorgegangen. Später eröffnete sie das Feuer, um die gegnerischen Parteien voneinander zu trennen. Die Unruhen waren anscheinend durch Polizeirazzien gegen Waffen– und Drogenhändler in von Pathanen bewohnten Bezirken ausgelöst worden.

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