Auschwitz-Gedenken: Symbolischer Baubeginn
Anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz werden heute Bundespräsident Johannes Rau und Bundeskanzler Gerhard Schröder im Bundestag und auf dem Gelände des geplanten Holocaust-Mahnmals bei Gedenkstunden für die Opfer des Nationalsozialismus anwesend sein.
Nach der Gedenkstunde im Parlament, bei der Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und der Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel sprechen werden, unterbrechen die Bundestagsabgeordneten ihre Sitzung. Sie nehmen gemeinsam mit dem Staatsoberhaupt und dem Bundeskanzler an einem symbolischen Akt auf dem Gelände des geplanten Holocaust-Mahnmals südlich des Brandenburger Tors in der Behrenstraße teil. Mit diesem Akt soll der Wille aller Beteiligten zum Bau des Mahnmals bekräftigt werden, das an die sechs Millionen ermordeter Juden in Europa erinnern soll. Auf der öffentlichen Feier, die um 11 Uhr beginnt, wird auch die Initiatorin des Mahnmals, Lea Rosh sprechen. Außerdem wird der Architekt Peter Eisenman teilnehmen, der für das Mahnmal ein Feld von 2.700 Betonstelen entworfen hat. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) wird nicht kommen. Er wurde deswegen gestern von der SPD-Bundestagsfraktion angegriffen. Diese kritisierte auch, dass Teile der CDU-Bundestagsfraktion sich am „Boykott“ beteiligten.
Kleinere Gedenkveranstaltungen finden beispielsweise am Zionskirchplatz in Mitte statt, wo das Bezirksamt zum Gedenken der Opfer um 13 Uhr am Bonhoeffer-Denkmal einen Kranz niederlegen wird. Eine Kranzniederlegung veranstaltet auch das Bezirksamt Steglitz um 15 Uhr am Mahnmal für die Verfolgten des Naziregimes an der Schloßstraße vor der Matthäuskirche. taz
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