Ausbildung muslimischer Geistlicher: Islam wird Studienfach

Das Bildungsministerium wird die Einrichtung Islamischer Studiengänge fördern. Damit können muslimische Geistliche erstmals an staatlichen Hochschulen ausgebildet werden.

Imam in einer Moschee in Dortmund. Sein Nachfolger könnte von der Uni Osnabrück kommen. Bild: reuters

BERLIN afp/dapd | In Tübingen sowie in Münster und Osnabrück entstehen die ersten mit Bundesmitteln geförderten Zentren für Islamische Studien. Das gab Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) am Donnerstag in Berlin bekannt.

Der Bund finanziert dabei für die nächsten fünf Jahre Forschungsprofessuren, Mitarbeiterstellen und Nachwuchsgruppen. Pro Standort stellt das Bundesbildungsministerium bis zu vier Millionen Euro bereit. Damit werden erstmals muslimische Geistliche für Deutschland komplett an staatlichen Hochschulen ausgebildet. Beide Standorte böten gute Voraussetzungen, um neben der Ausbildung von Religionslehrern auch die islamische Theologie voranzubringen. An den beiden Standorten sollten im Wintersemester 2011 die ersten Studenten für die neuen Studiengänge aufgenommen werden.

Der Universität Erlangen, die sich ebenfalls um den Studiengang beworben hatte, wurde nach Schavans Worten empfohlen, sich für die nächste Auswahlrunde im kommenden Jahr erneut zu bewerben. Das von Erlangen vorgelegte Konzept beherberge erhebliches Potenzial, das sich aber noch nicht vollständig entfaltet habe. Schavan sagte, wo der Religion die Chance gegeben werde, eine Theologie zu entwickeln, tue es dieser gut. Damit dienten die Studiegänge auch der Integration.

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