piwik no script img

Aus für sterile Spritzen im Knast

HAMBURG dpa ■ Drogensüchtige Gefängnisinsassen in Hamburg erhalten keine sterilen Spritzen mehr. In der JVA Vierlande wurde gestern der letzte Spritzentauschautomat abgebaut. „Die staatliche Vergabe von Spritzen in Strafvollzugsanstalten ist mit rechtsstaatlichem Strafvollzug nicht vereinbar“, sagte Justizsenator Roger Kusch (CDU). Der Staat dürfe illegalen Drogenkonsum in Gefängnissen nicht dulden, sondern müsse ihn mit allen Mitteln verhindern. Nach Angaben des Therapiehilfe e. V. sind rund 40 Prozent der 3.000 Hamburger Häftlinge abhängig. Der Abbau der Spritzentauschautomaten war heftig kritisiert worden. Die GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Dorothee Freudenberg sagte: „Der Senat nimmt drogenabhängigen Strafgefangenen die letzte Möglichkeit, sich durch die Verwendung steriler Spritzen vor einer Infektion mit HIV und Hepatitis-Viren zu schützen.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen