■ Aus für deutsches MOX aus Hanau: Stromer sind es leid, Siemens ohne Dementi
Berlin (AP/taz) – Das Ende für die Plutoniumverarbeitung in Deutschland wird immer wahrscheinlicher. Die Westfälische Rundschau berichtete gestern, die deutschen Stromkonzerne wollten die Zahlungen für ihren 50-Prozent-Anteil am Siemens-Brennelementewerk in Hanau Mitte des Jahres einstellen. Weder Siemens noch die Stromkonzerne wollten den Bericht dementieren.
Die Entscheidung der Konzerne bedeutet erstens, daß das neue Werk zur Plutoniumverarbeitung, in das Siemens bereits 1,1 Milliarden Mark investiert hat, nicht zu Ende gebaut wird.
Auch die Verarbeitung von russischem Plutonium in Hanau, die Siemens und die FDP ins Gespräch gebracht hatten und der auch die Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (HFSK) etwas abgewinnen konnte, wäre damit bei den Akten. Selbst bei Siemens werde dies wegen politischer Risiken inzwischen abgelehnt, hieß es in dem Blatt.
Etwa die Hälfte der etwa 400 Arbeitsplätze sollen jetzt unmittelbar gefährdet sein. Der Hanauer Siemens-Sprecher Rainer Jend erklärte dagegen, die Situation sei unverändert. Bis zum 30. Juni sei die Finanzierung der Anlage sichergestellt. Über einen Ausstieg der Stromkonzerne nach diesem Datum war bereits seit längerem spekuliert worden.
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