: Aus elf mach zehn
Linköping (dpa/taz) — Schon immer haben böse Zungen behauptet, Fußballer könnten höchstens bis zehn zählen. Ein Gerücht, das sich seit gestern erhärtet. Denn das Ergebnis des „Brain-Trust“, das der VfB Stuttgart aufgrund des unbefriedigenden EM-Verlaufs angesetzt hat, hat folgendes erschütterndes Ergebnis. „Macht aus einer Elf eine Zehn“, schmettern Manager Dieter Hoeneß und Trainer Christoph Daum. „Dann gibt es mehr Spannung, Attraktivität, Interesse und eine größere Torausbeute.“ Meistertrainer Daum, der sich neuerdings zu großen analytischen Reden mit Schlips und Kragen befähigt fühlt, riet zu einer Änderung des Spielmodus: „Wenn in zwei Staffeln mit je fünf Mannschaften gespielt wird und die Gruppensieger das Endspiel bestreiten, dann hat jede Begegnung Finalcharakter.“ Manager Dieter Hoeneß: „Damit gäbe es bei den taktischen Zwängen mehr Platz auf dem Spielfeld.“ Jupp Heynckes hingegen stellt sich dagegen: „Das bringt nichts. Wir Trainer haben die Pflicht, die Talente so auszubilden, daß attraktiver Fußball gespielt wird.“
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