: Aufsichtsrat feuert Nukem–Chef
■ Geschäftsführer Stephany legt sein Amt nieder / Neubeginn bei Transnuklear beschworen
Hanau (dpa/taz) - NUKEM– Geschäftsführer Manfred Stephany ist am Freitag von seinem Amt zurückgetreten. Bei einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung des Unternehmens trat er außerdem vom Vorsitz im Verwaltungsrat der Transnuklear zurück, die durch den Skandal um falsch deklarierte und verschobene Atommüllfässer in die Schlagzeilen geraten war. Aufsichtsratvorsitzender Franz Joseph Spalthoff (RWE, Essen) erklärte, damit solle der Weg für einen Neubeginn bei Transnuklear freigemacht werden. Der Aufsichtsrat verurteilte die Vorgänge um Transnuklear „sehr scharf“. Das Gremium erwartet nach den Worten Spalthoffs nun ein neues Konzept für die Entsorgung radioaktiver Abfälle, dabei müsse es künftig mehr und bessere Kontrollen geben. Es gelte, den Vertrauensverlust der Branche wettzumachen. Von politischen Beobachtern wird vermutet, daß Stephany zum Rücktritt gedrängt worden ist. Am Donnerstag war bekannt geworden, daß die Hanauer Staatsanwaltschaft gegen ihn, aber auch gegen die beiden anderen NUKEM–Geschäftsführer Hackstein und Jelinek–Fink Anklage erheben will.
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