: Aufrüster auf Abwegen
■ Tornado: Waffensystem am Parlament vorbei beschafft
Bonn (dpa/ap/taz) - Als einen der größten Rüstungsskandale der bundesdeutschen Geschichte haben SPD und Grüne die Beschaffung eines elektronischen Waffensystems für den Jagdbomber „Tornado“ bezeichnet. Nach Informationen des ARD -Fernsehmagazins „Panorama“ sind für einen nie funktionsfähigen Stör- und Täuschsender seit 1972 bislang 1,2 Milliarden Mark ausgegeben worden, ohne daß der Bundestag und der zuständige Minister unterrichtet wurden. Anfang des Jahres soll erneut ohne Unterrichtung des Parlaments ein Auftrag für 700 Millionen Mark vergeben worden sein. Die Grünen fordern einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß, die SPD eine Sondersitzung des Verteidigungsausschusses. Die Staatsanwaltschaft, so wurde jetzt bekannt, ermittelt bereits seit Juni letzten Jahres gegen Mitarbeiter des Ministeriums wegen des Verdacht der Untreue. SEITE 6
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