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Auf du und du mit dem PlatzverweisVerbotene PKK-Demo

■ Polizei nimmt insgesamt 72 Anhänger bei Kundgebung in Hannover fest

Hannover. Trotz Versammlungsverbots haben rund 150 Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei PKK am Wochenende in Hannover demonstriert. Die Polizei hat nach ihren eigenen Angaben insgesamt 72 Anhänger der verbotenen Organisation in vorläufigen Gewahrsam genommen. Sie wurden am Samstag abend allerdings wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie müssen jetzt in der Mehrzahl mit Ordnungswidrigkeits-Verfahren wegen der Teilnahme an einer verbotenen Veranstaltung rechnen.

Insgesamt wurden 465 Platzverweise ausgesprochen. Zwei der Demonstranten erlitten Verletzungen, sagte gestern ein Sprecher der Polizei Hannover. Ein Beamter wurde bei einer Rangelei durch Prellungen leicht verletzt.

Die Kurden hatten eine genehmigte Demonstration des iranischen Kulturzentrums mit etwa 250 Teilnehmern unterwandert und widersetzten sich der Anweisung der Polizei, die Innenstadt zu verlassen. Es kam auch zu vereinzelten Steinwürfen. Die Polizei ging mit Schlagstöcken gegen die gewalttätigen Demonstranten vor. Die Iraner demonstrierten für eine friedliche Lösung des Konflikts ihres Landes mit Afghanistan.

Die PKK-Anhänger seien trotz Demonstrationsverbotes mit mehreren Bussen in die niedersächsische Landeshauptstadt gereist, teilte die Polizei weiter mit. Ein Großteil von ihnen wurde bereits vorab von Beamten an Kontrollstellen überprüft und abgewiesen.

Dabei stellte die Polizei umfangreiches Beweismaterial wie Plakate mit verbotenen Symbolen sicher. Einige Anhänger gelangten aber dennoch in die Innenstadt. Die PKK-Demonstration war laut Polizei mit der Begründung angemeldet worden, gegen die Behinderung eines kurdischen Fernsehsenders in der Türkei protestieren zu wollen. Die Polizei hatte vorsorglich schon am frühen Morgen starke Einsatzkräfte in der Innenstadt von Hannover zusammengezogen. dpa

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