: Auf Wünsche reagieren
■ Betr.: „Kita-Fest im Rathaus“, taz hamburg vom 3. Dezember 1999
Mit dem neuen Kita-Card Sys-tem erreichen wir, dass nicht mehr das vorhandene Platzangebot die Nachfrage bestimmt, sondern die Nachfrage das Platzangebot. Gerade für berufstätige Eltern wird sich auf diese Weise schneller ein passender Platz für ihre Kinder finden lassen. Die Kitas selbst werden in die Lage versetzt, unbürokratischer auf die Wünsche ihrer Elternschaft zu reagieren. Selbstverständlich wird bei der Bewilligung von Betreuungszeiten nicht nur die reine Arbeitszeit der Eltern zu Grunde gelegt, sondern auch die Wegzeiten berücksichtigt und der pädagogische Bedarf eines Kindes. Die Sorge der von Ihnen zitierten Mutter, Betreuungsstunden hinzukaufen zu müssen, ist also unbegründet.
Fast alle Träger haben den Plan zur Kita-Card übrigens grundsätzlich sehr begrüßt. Zur Zeit befinden wir uns mit ihnen in einem Diskussionsprozess zu Fragen der Umsetzung. In die Gespräche beziehen wir auch die Eltern und Erzieherinnen und Erzieher vor Ort ein. Die SPD-Fraktion hat in einem Rundschreiben an alle Hamburger Kitas zur Diskussion eingeladen: Wir informieren und werben in zahlreichen Einrichtungen für die Flexibilisierung und holen uns Anregung und Kritik für die weitere Ausgestaltung der Kita-Card.
Meinen Kolleginnen und Kollegen vom Regenbogen und der CDU-Fraktion möchte ich empfehlen, einen Blick in den Haushaltsplan zu werfen – sie werden feststellen, dass keine anderen Sparquoten im Bereich Kindergarten erbracht werden müssen, als diejenigen, die bereits im letzten Jahr in Absprache mit den Trägern verabredet worden waren. Die Kita-Card will nicht sparen, sondern die vorhandenen Mittel von knapp 600 Millionen Mark so effektiv wie möglich einsetzen. Thomas Böwer
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen