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Auf Du und Du mit der Briten-KuhNiedersachsen wollen BSE-frei bleiben

■ Landesregierung gegen Lockerung des Exportverbots für Rinder

Hannover. Die niedersächsische Landesregierung lehnt eine Lockerung des Exportverbots für Rindfleisch und Rinderprodukte aus Großbritannien ab. Ministerpräsident Gerhard Schröder forderte gestern ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer. Die Einfuhr britischen Rindfleisches sei so lange zu unterbinden, bis Großbritannien „überzeugende Schritte zur Bekämpfung der Rinderseuche“ unternommen habe.

Es müsse wissenschaftlich klar nachgewiesen werden, daß eine Ausbreitung der Rinderseuche verhindert werde und kein Zusammenhang mit dem Creutzfeldt-Jakob-Syndrom beim Menschen bestehe, sagte Schröder. Die Länder müßten die Verbraucherinteressen schützen, da die EU-Kommission und Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer britischen Wirtschaftsinteressen Vorrang gäben. Die EU-Kommission nehme ganz offensichtlich das Recht der deutschen Bevölkerung auf einwandfreie und gesundheitlich unbedenkliche Nahrungsmittel nicht zur Kenntnis. Seehofer betreibe eine „Wischi-Waschi-Politik“.

Eine Aufhebung des Exportverbots für Talg, Gelatine und Sperma britischer Rinder wäre nach Angaben eines Sprechers des Landwirtschaftsministeriums in Hannover für die niedersächsische Wirtschaft bedeutungslos. Die Unternehmen, die solche Produkte zum Beispiel beim Herstellen von Joghurt bräuchten, bezögen diese von heimischen Produzenten. Dies hätten die Unternehmen dem Ministerium immer wieder versichert. dpa

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