Auf Du und Du mit dem Schiffsgift: Alternativen zu TBT
■ Bremerhavener Studie ermittelte umweltverträgliche Schiffsanstriche
Bremerhaven. Auch umweltverträgliche Farben an Stelle hochgiftiger Präparate können nach den Ergebnissen einer neuen 380.000 Mark teuren Studie Schiffe vor Algen- und Muschelbewuchs schützen. Umweltbewußte Reedereien und Schiffseigner könnten schon jetzt freiwillig auf Anstriche mit giftigen Verbindungen wie Tributylzinn (TBT) verzichten, sagte der niedersächsische Umweltminister Wolfgang Jüttner (SPD) gestern in Wremen (Landkreis Cuxhaven).
An dem im Frühjahr 1998 gestarteten Projekt hatten sich die Umweltstiftung WWF, das Niedersächsische Umweltministerium, Farbproduzenten und Schiffsbetreiber beteiligt. Dabei wurden an sieben Schiffen Farben acht verschiedener Hersteller getestet. Darunter waren Silikon-Beschichtungen, selbstpolierende und Hart-Anstriche sowie Korrosionsanstriche.
Die Ergebnisse des Modellprojektes seien zwar erfolgversprechend, stellten aber noch keine Alternativen für die Großschiffahrt dar, sagte WWF-Sprecher Holger Wesemüller. Er forderte eine globale Lösung des Problems: Die schädlichen Folgen von Gift in der marinen Nahrungskette zeigten sich selbst bei Seevögeln, Fischen und Meeressäugern, die sich fernab der Küste ernähren.
Das Land Bremen hatte im November 1998 ein vollständiges und internationales TBT-Verbot gefordert. Bremen hatte zuvor Probleme mit TBT-verseuchtem Schlick aus den Hafenbecken bekommen, der in der Nordsee verklappt werden sollte. Das Land plant jetzt eine Versuchsdeponie an Land zur Reduzierung der Giftstoffe. dpa
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