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Auf Anfrage von US-GeheimdienstYahoo durchforstete E-Mails von Nutzern

WASHINGTON | Der Internet-Konzern Yahoo hat Medien zufolge 2015 heimlich die E-Mails Hunderter Millionen Nutzer auf Anfrage einer US-Behörde durchforstet. Es sei unklar, wonach genau gesucht worden sei – und ob dabei Informationen an die Regierung gegangen seien, schrieb die Washington Post unter Berufung auf einen Exmitarbeiter. Die eingehenden E-Mails seien seit April gescannt worden, hieß es. Es sei unbekannt geblieben, von welcher Behörde aus dem Geheimdienstapparat die Aufforderung gekommen sei. Yahoo erklärte in einer Reaktion lediglich, man halte sich an Gesetze der USA.

NSA-Enthüller Edward Snowden hatte im Juni 2013 berichtet, der US-Dienst habe weitreichenden Zugriff auf Informationen bei Internet-Unternehmen. Diese betonten daraufhin wiederholt, es gebe keinen Generalzugang, und sie rückten Daten nur auf richterliche Anordnung heraus. Der nun bekannt gewordene Fall bei Yahoo ist Experten zufolge der erste, in dem ein US-Konzern der Forderung nach einer Überwachung des gesamten eingehenden Mail-Verkehrs nachgegeben hat. (dpa, rtr)

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