: Auch bei BMW sinkt der US-Absatz
■ Dennoch wird 1989 neues Rekordjahr / Mit zwölfprozentigem Wachstum in den Preiskampf
München (taz/dpa) - Bislang war BMW der einzige Luxusauto -Hersteller in Westeuropa, der in den USA noch keine Einbrüche beim Absatz hinnnehmen mußte. Die Zeiten sind vorbei: Dort sanken die Verkäufe in den ersten acht Monaten dieses Jahres um sieben Prozent auf 55.500 Pkws. Anders als bei Jaguar, Saab oder Porsche ist dies jedoch kein Anlaß zur Besorgnis: BMW ist von den Exporten in die USA viel weniger abhängig als die Nobel-Konkurrenz aus den Nachbarländern.
So läuft die Geschäftsentwicklung denn auch 1989 auf Hochtouren. In allen wirtschaftlichen Zahlen und bei den Neuzulassungen werden die Vorjahreswerte voraussichtlich übertroffen, sagte BMW-Chef Eberhard von Kuenheim am Montag abend vor dem Club Wirtschaftspresse in München. Der Konzernumsatz lag in den ersten zehn Monaten nach vorläufigen Zahlen mit gut 22 Milliarden Mark um zwölf Prozent über dem Vorjahreswert. Die Produktion nahm um zehn Prozent auf 434.700 Fahrzeuge zu. Die Zulassungen erhöhten sich weltweit um neun Prozent auf 452.000 Pkw. 1989 werde BMW erstmals über eine halbe Million Fahrzeuge produzieren und absetzen.
Auch 1990 könne BMW „gelassen“ entgegensehen, sagte von Kuenheim. Allerdings sei mit einer erheblichen Verschärfung des Preis- und Qualitätswettbewerbs zu rechnen. Die guten Ergebnisse von 1989 sollen genutzt werden, um sich darauf vorzubereiten. BMW werde 1989 und 1990 jeweils rund zwei Milliarden Mark investieren. 1988 waren es 1,3 Milliarden Mark. Nach dem siebenten Boomjahr in der Automobilindustrie wäre es 1990 aber kein Unglück, wenn ein paar Zahlen „geringer ausfallen“, meinte von Kuenheim.
Im Inland stiegen die BMW-Zulassungen bis Ende Oktober um acht Prozent auf 167.000 Pkw, in Gesamteuropa nahmen sie um neun Prozent auf 333.000 Fahrzeuge zu. Die Japan-Exporte stiegen bis Ende Oktober um 24 Prozent auf 26.000 Einheiten.
Ende September lag die Beschäftigtenzahl mit 65.870 Personen um zwei Prozent über dem Vorjahreswert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen