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Auch SEL will Conti–Schicht

■ Firmensprecher droht: Falls Behörden oder Gewerkschaft Widerstand leisten würden, muß Glasfaserproduktion eingestellt werden / Regierungspräsidium entscheidet

Berlin (taz) - Der Konflikt um die Sonntagsarbeit weitet sich aus. Nach IBM in Sindelfingen will jetzt auch der Glasfaserhersteller SEL in Stuttgart die Produktion auf „Conti–Schicht“ umstellen, d.h. an allen Wochentagen rund um die Uhr arbeiten lassen. Ein Vertreter des SEL–Bereichs Nachrichtentechnik erklärte sämtliche Konkurrenten auf dem Glasfasermarkt arbeiteten bereits im kontinuierlichen Schichtbetrieb. Sollte ein entsprechendes Verlangen seiner Firma am Widerstand der Behörden oder der Gewerkschaft scheitern, müsse die vor einem halben Jahr begonnene Glasfaserporduktion wieder eingestellt werden. Die Entscheidung über die Einführung der umstrittenen Sonntagsarbeit trifft in den nächsten Wochen das Stuttgarter Regierungspräsidium. Bei IBM sind rund 400, bei SEL etwa 80 Beschäftigte betroffen. Das Verbot von Sonntagsarbeit darf laut Gesetz nur bei solchen Tätigkeiten ausgesetzt werden, die „zur Verhütung des Verderbens von Rohstoffen oder des Mißlingens von Arbeitserzeugnissen erforderlich sind“.

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