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Atommüll soll nicht nach Schottland

■ Die AL lehnt Entsorgung des HMI-Atommülls ab / SPD soll sich an ihre Beschlüsse halten, fordert Schreyer

West-Berlin. Die Westberliner AL hat die geplante Entsorgung von Atommüll des Berliner Hahn-Meitner-Instituts in Schottland kritisiert. Bei der Entscheidung über die Genehmigung für den Forschungsreaktor des Instituts solle sich die Berliner SPD an die geltenden Beschlüsse der Bundes -SPD halten, die den Transport von radioaktivem Müll ins Ausland ablehne, forderte die AL-Senatorin für Umweltschutz, Michaele Schreyer, gestern.

Die Umweltminister von vier nordeuropäischen Ländern haben nach Angaben der AL-Fraktion im Westberliner Abgeordnetenhaus „schwere Bedenken“ gegen die geplante Entsorgungsanlage geäußert. Allein der Transport der mit Uran angereicherten Brennstäbe sei ein untragbares Risiko. Nach Ansicht der AL-Fraktion grenzt es „an Schizophrenie“, wenn die Berliner SPD den Betrieb eines solchen Reaktors genehmige, während die Partei bundesweit den Export von Atommüll scharf ablehne.

Der Landes- und Fraktionsvorsitzende der Berliner CDU, Eberhard Diepgen, hat die SPD-Mehrheit in der Koalition aufgefordert, den Forschungsreaktor auch gegen den Widerstand der AL zu genehmigen. Für das Genehmigungsverfahren müsse wieder der Wirtschaftssenator zuständig sein.

dpa

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