: Atomarer Bruderzwist mit Frankreich
Düsseldorf (dpa/taz) - Deutsche und französische Atomspalter liegen im Clinch: Scharf kritisiert hat VEBA–Chef Rudolf v. Bennigsen–Foerder die französischen nuklearen Überkapazitäten bei der Stromerzeugung. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche sagte v. Bennigsen: „Auf Kosten des französischen Steuerzahlers sind dort planmäßig Überkapazitäten geschaffen worden. Jetzt sollen die anderen Mitglieder der Gemeinschaft die Rechnung bezahlen.“ Auch im Falle der für 1992 angekündigten Liberalisierung der europäischen Strommärkte rechnet v. Bennigsen nicht mit einer Zunahme von französischen Stromlieferungen auf den deutschen Markt. Von Bennigsen: „Schließlich alimentierte Frankreich den Bau seiner Kernkraftwerke mit vielen Milliarden Francs. Noch heute gleicht der Staat die roten Zahlen der Betreibergesellschaft EdF aus.“ Dagegen erklärte der französische Industrieminister Alain Madelin, daß Frankreich bis zum Jahr 1990 den Stromexport um weitere 20 Milliarden Kilowattstunden steigern will. Sein Land sei in der Lage, Strom zu einem Preis zu produzieren, der erheblich unter dem anderer Länder liege. Madelin: „Als Konsequenz liegt es auf der Hand, daß wir exportieren.“
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