: Asylanten und Dreck
■ Gauweilers Vorschläge für ein sauberes Deutschland
München (afp/taz) — Der neue bayerische Umweltminister Peter Gauweiler (CSU) weiß ein Rezept, wie der deutsche Müll beiseite geschafft werden kann: Man nehme sich Asylbewerber und lasse sie „in den Wäldern, an Fluß- und Seeufern, in Parks und öffentlichen Grünanlagen“ saubermachen. Und natürlich will Gauweiler auch gleich die Sondermülldeponien von den Asylbewerbern abtragen lassen. Saubermann Gauweiler ist sogar davon überzeugt, daß die meisten mitmachen würden. Deshalb betonte er, daß nach geltendem Recht asylsuchende Ausländer, die Sozialhilfe wollten oder bekämen, zu gemeinnützigen Tätigkeiten herangezogen werden dürften. Der CSU-Politiker wünscht sich die Asylbewerber auch beim Geschirrspülen in Behördenkantinen und Universitätsmensen. Deshalb habe die Staatsregierung in München beschlossen, das Wegwerfgeschirr im öffentlichen Bereich überall abzuschaffen.
Gauweiler hat auch für die neuen Bundesländer nachgedacht: Dort könnten die sowjetischen Soldaten im Dreck wühlen, denn „Umweltschutz heißt in der ehemaligen DDR vor allem aufräumen und reparieren. Man braucht dafür Billionen Arbeitsstunden, Hunderttausende von helfenden Händen, Schaufel und Spaten, aber auch schweres Gerät, um Giftmülldeponien abzutragen, die verseuchten Gewässer zu sanieren, Kläranlagen zu bauen.“
Näturlich sollen die vielen freiwilligen Helfer dafür Geld bekommen. „So kann sich der Asylant bis zur Rückkehr in die Heimat ein hübsches Sümmchen zusammensparen,“ frohlockt Gauweiler.
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